De Deibchen vom Augustusplatze
Frein uns durch ihre Zahmheit sähr.
Se färchten weder Hund noch Gatze
Un fliechen egal um uns här.
Se wissen, se sin unsre Wonne,
mir zeichense dn Fremden gern.
Manchmal verdunkelnse de Sonne,
so dichte dunse uns umschwern.
Da neilich gam dr Onkel Ede
Aus Luckenwalde zu Besuch.
Mei Mann un ich, mir zerrten beede
Vom Bahnhof dän zum Deibchenfluch.
Dr Onkel war ooch ganz ergriffen
Von so ä hibschen Vochellähm,
Hat sich de Dierchen rangefiffen
Un hatn Griemelchen gegähm.
Ä Deiberich von besonderer Greesse
Floch unsern Onkel uffn Hut.
Där war dadrum nich ädwa beese,
Denn sei Gemiet is mild un Gut.
Ä Junge schtand an unsrer Seite,
Beguckte sich das necksche Schbiel.
Dann riefr bletzlich: „Achtung, Leite!
Hier habbtr Lohngrin in Zivil!“
Bildnachweis
Kopfbild aus Wikipedia, gemeinfrei.
Abb. im Text:
Leipzig; Augustusplatz - Paulinum
Urheber: Helmut Brück
Diese Ansichtskarte stammt vom Kunstverlag Brück & Sohn aus Meißen (de:Brück & Sohn).
Die Karte hat die eindeutige Nummer 33561 und ist in höherer Auflösung beim Verlag erhältlich. Sie wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen Wikipedianern und dem Kunstverlag für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt.v