Leipzig-Lese

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Friedrich W. Kantzenbach

Erfundenes Glück

Der Autor beschäftigt sich auf lyrischem Weg mit den essentiellen Dingen des Lebens. Er reflektiert seine reichen literarischen Begegnungen und verarbeitet Reiseerlebnisse und persönliche Bekanntschaften mit Menschen, die ihn beeindruckten. Zunehmend durchdringen die Themen Krankheit, Tod und Vergänglichkeit seine Texte.

 

Faust - Szene im Leipziger Rosental

Faust - Szene im Leipziger Rosental

Lene Voigt

Rosentalwiese Leipzig.
Rosentalwiese Leipzig.

 

Vor mir auf dem Wiesenweg schreitet ein Pärchen.

Faust and Marguerite in the Garden.
Faust and Marguerite in the Garden.

 

Sie pflückt eine Blume vom Rain und zupft das Liebesorakel.

 

Er: Nu was machste denn da fier Bleedsinn?

 

Sie: Von Härzen – mit Schmärzen – bis schtille, ich will ämal nachguggen, ob de mich liebst.

 

Er (reißt ihr die Blume aus der Hand: Na weeßte, wenn de das noch nich balde weggegricht hast,

dann hats ja iwerhaubt geen Zwäck, dass mr schon ä Vierteljahr zusammn loofen.

 

Sie (sich einhakend): De hast awer ooch recht, Garle. Ich bin ä großes Garniggel!

 

Quelle

 

Neue Leipziger Zeitung vom 13.05.1927

 

Bildnachweis

 

Kopfbild: Liebesorakel von Bläsche, für Reps & Trinte, Morgenstraße 5, Magdeburg. Via Wikimedia - gemeinfrei.

 

Rosentalwiese. Richtung Südost mit dem unverkennbaren Universitätshochhaus und dem Turm der reformierten Kirche. Urheber: Falk2

 

Faust and Marguerite in the Garden. Gemälde von Jacques Joseph Tissot (1836 – 1902).

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