Ä Dichter hatte nischt zu beißen,
Un weil nu mal de Not bricht Eisen,
Mußtr zum Färdemarkt hinloofen
Un dort sein Begasus vergoofen.
,,Nee sowas!« riefen alle Leide,
,,Wasses bloß alles gäm dud heide:
Ä Färd mit Fliecheln, hihihi,
Nu so ä butzches, sältnes Vieh!«
Da gam ä Bächter durchs Gedränge,
Där zahlte zwälf Mark fuffzich Fänge,
Un Begasus war dadruff seine.
Dr Dichter feixte un zog Leine.
Drheeme schbannt dr Bächterschmann
Dn Neiling vor ’ne Garre dran.
„Was macht dänn där mit mir fier Schtuß?“
Dänkt ärcherlich dr Begasus.
Un wubbdich saustr mit dr Garre
Ums Schulhaus rum un um de Farre.
Dann flitztr wild im Ziggzagg wäg
Un gibbt de Garre in dn Dräck.
Dr Bächter säbbelt hinterhär
Un schimft das arme Färdchen sähr.
»Du Saubiest!« brilltr iwern Acker,
,,Glabbshäbbe! Angeschtochner Racker ! !«
Am andern Morchen sagtr sich:
»Ich gloowe, mit Gewalt geht’s nich.
Mr muß das Vieh mit List behandeln,
Dann dud’s een ooch nich ’s Zeich verschandeln.
Drum soll mit noch zwee Färdediern
Jetz Begasus de Gutsche fiehrn.«
Zuärscht ginks ooch gans scheen, doch dann
Fängt’s Fliechelfärd zu hobbsen an.
Un hoch dn Bärch nuff sieht mrsch jagen,
De Fraun, die grietschen ausn Wagen.
Dn Begasus macht sowas Schbaß:
Ärscht uffn Gibfel hält das Aas.
Dr Bächter flucht, vom Zorn besässen
,,Jetz gricht där Gaul nischt mähr zu frässen !«
Un weil so grausam war sei Härre,
Da wurde Begasus gans därre.
Am dritten Dage mit ä Schtier --
Sah mr vorm Pflug äs Fliecheldier.
Doch da vom Hungern schlabb de Beene,
Fiel’s um. Dr Ochse schtand alleene.
Da gam ä Schornalist geschländert, -
Sofort war Begasus verändert,
Schbrang uff un fiehlte mit Entzicken
Dän Mann dr Fäder uff sein Ricken.
Vergnackt gam da sich vor dr Bächter,
Doch Begasus mit Hohngelächter
Rasaunte in de Wolken nuff,
Fäst saß dr Schornaliste druff.
Quelle: Säk'sche Balladen. 1. Auflage, Leipzig o. J.
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