<p "="">Während seines Studiums in Straßburg lernte Johann Wolfgang von Goethe die Sesenheimer Pfarrerstochter Friederike Brion kennen. Die beiden verliebten sich ineinander. Goethe wurde durch Friederike zu wundervollen Gedichten angeregt.
<p "="">Im August 1771 hat sich Goethe von Friederike Brion in Sesenheim verabschiedet und sie in tiefem Leid zurückgelassen. Am 14. August kehrte er in sein Elternhaus nach Frankfurt zurück. In einem Brief. den er ihr von dort schrieb, hat er die Trennung besiegelt.
Doch die mehr als zehn Monate dauernde Liebesbeziehung ließ ihn nicht so schnell los. Er versuchte sich abzulenken indem er »in die Reben« ging. »Ach liebliche Friederike, dürft ich nach dir zurück! dichtete er. Gerne hätte er ihr eine von seinen Trauben überreicht«, doch dann macht er deutlich, was für ihn der Grund für die Trennung war- »und sie, was gäb sie mir?«
Goethe war schmerzlich zu der Meinung gelangt, dass Friederike seinem Genie nicht gewachsen und letztlich nicht die passende Lebensgefährtin für ihn war.
Florian Russi
Ein grauer, trüber Morgen
Bedeckt mein liebes Feld;
Im Nebel tief verborgen
Liegt um mich her die Welt.
Oh liebliche Friedrike,
Dürft‘ ich nach dir zurück!
In einem deiner Blicke
Liegt Sonnenschein und Glück.
Der Baum, in dessen Rinde
Mein Nam‘ bei deinem steht,
Wird bleich vom rauhen Winde,
Der jede Lust verweht.
Der Wiesen grüner Schimmer
Wird trüb wie mein Gesicht;
Sie sehn die Sonne nimmer
Und ich Friedriken nicht.