Lasst mich heut den Ruhm vermelden
der geliebten edlen Gans,
die da strahlt gleich einem Helden
in dem höchsten Ruhmesglanz,
die das Kapitol gerettet,
wie ein jeder Schüler weiß,
die uns köstlich nährt und bettet;
ihr gebühret Ruhm und Preis.
Und mit ganz besonderer Stärke
strahlt sie in der Poesie:
Shakespeares, Schillers, Goethes Werke
wurden alle nur durch sie.
Ja, sie glänzt in allen Reichen:
Stromweis‘ floss aus ihrem Kiel
hohe Weisheit ohnegleichen
und der allerschönste Stil.
Wenn sich Dichter dann und Denker
müd‘ geschrieben und gedacht,
Philosophen, Staatenlenker
endlich ihren Punkt gemacht,
ruhten sie von ihrem Werke
sanft auf Gänsedaunen aus,
neue Kraft und neue Stärke
sogen sie im Schlaf daraus.
Und wie köstlich anzusehen
ist die wohl gebratene Gans,
hat der Mensch sie vor sich stehen
in dem knusprig braunen Glanz.
Ja, von ihrem Duft umfächelt,
leuchtet jedes Angesicht,
und es schmunzelt gar und lächelt
der verstockte Bösewicht.
Sie ist lieblich, sie ist lecker
und beseeligt alle Leut‘,
selbst den Schlemmer und den Schlecker,
den die Leber hoch erfreut.
Sie verkläret im November
grauer Tage trüben Schein,
duftet froh durch den Dezember
bis ins Neue Jahr hinein.
Drum erhebt die vollen Becher
mit des edlen Rheinweins Flut!
Lobt die Gans, ihr frohen Zecher:
Sie ist edel, sie ist gut!
Ja, das Alter und die Jugend
halte hoch die Gans und wert:
Dankbarkeit ist eine Tugend,
die den Menschen ziert und ehrt.