träume wie aus dem kaleidoskop,
in dem kristalle bei der neuanordnung brechen,
stücke sich zeitlos aneinander reihen,
sie lassen sich schütteln und spiegeln sich mehrfach
als farbiges muster,
welches beim drehen verwandelt
in immer wieder junge struktur
das ist bewegliches spiel für die augen.
oft ist erhabenes gering und niedriges wächst weiter;
ausdehnungen sind grotesk in ihrem wunsch
nach differenz von leer,
nichts hält sich die waage.
Gulliver und die riesen ergreifen das wort.
manchmal tragen die figuren masken,
wenn sie aus der kälte kommen
sie klammern sich an den schlips vor der guilliotine.
albtraum fällt zusammen mit der illusion
vom röhrenden hirsch mit dem riesengeweih auf der
ebene in den bergen —
romantisch verzerrt sich das bild von der welt.
die hebelgesetze stimmen nicht mehr.
schweres wird leicht in die lüfte gehoben,
für eben mal heiter befunden.
und schlägt doch auf‘s herz.
die währung des malers ist die ...losigkeit,
ablehnung des gebundenen seins,
nicht mehr orientieren an etwas,
beschäftigen mit etwas irgendwie.
und doch sind es figuren,
die da erzählen von ihren
fleischlichen und sinnlichen geschäften
im irgendwo.
splitter eben in dem bild von der gegenwart.
farbe und zeichen und strich neigen einander zu
komposition von früher und währendem.
eventuell entsteht daraus etwas für morgen.
rätsel machen stumm.
erreicht es oder ist es
distanz, zerstörung,
ungefähr heilung?
was aus den
unsymmetrisch gebrochenen träumen erwacht.
Quelle:
Porträtgedicht aus dem Buch "die aus der kälte kommen" - siehe Teaser.
Bildrechte: Hans
Peter Schaefer, http://www.reserv-a-rt.de