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Luther im Himmel

Das jünste Gericht

Christoph Werner

Der große Reformator steht vor dem jüngsten Gericht; er ist angeklagt, auf Erden wahrhaft unchristlich gehandelt zu haben, da er Hexen, Juden und andere Gegner zu ersäufen oder zu pfählen empfahl. Nun muss er sich vor Gott rechtfertigen, warum er gegen das biblische Gebot der Nächstenliebe verstoßen habe.

De Bliemchenrache

De Bliemchenrache

Lene Voigt

Brustbild mit geschlossenen Augen: Gustav Klimt (1862–1918).
Brustbild mit geschlossenen Augen: Gustav Klimt (1862–1918).

Uffn Sofa liecht ä Weib

Un das schläft zum Zeitvertreib.

Nähm ihr schteht ä Blietenschtrauß,

Där schtreemt sieße Difte aus.


Blätzlich gommt so was wie Lähm

In de Blum‘, un Älfen schwähm

Aus dn Gälchen sacht un leis,

Bilden um das Weib ä Greis.


„Warte nur“, schimpft änne Nälke,

„Du bist schuld, daß ich verwälke!“-

„Freilich“, brilln gleich zwee Narzissen,

„Hättest uns nich abgerissen!“


„Frechheet“, räsoniert `ne Rose,

„Gestern fest un heite lose!“

Un sogar ä Veilchen blärrt:

„Warum bin ich rausgezärrt?“


Schließlich meent ä Ridderschborn:

„Los, jetzt lassmr unsern Zorn

An däm Weibsbild gräftig aus,

Dasse schärbt am ganzen Schtrauß!“


Un se duften noch viel mähr,

Schwiel un giftig, dumf un schwär.

„Häärtersch“, ruft ä Lack voll Hohn,

„Ähmd jetz hat geseifzt se schon!“


Immer doller, immer schlimmer

Fillt mit Giftbarfiem sich‘s Zimmer,

Heechst gefährlich wärds im Raum.

Weib, wach uff jetz aus dein Draum!


Geene Schbur, se liecht ganz schtumm,

Un de Blum‘ frein sich wie dumm,

„Siehste, Freilein“, hehnse alle,

„Grubst dr sälwer deine Falle!“

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