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Friedrich W. Kantzenbach

Erfundenes Glück

Der Autor beschäftigt sich auf lyrischem Weg mit den essentiellen Dingen des Lebens. Er reflektiert seine reichen literarischen Begegnungen und verarbeitet Reiseerlebnisse und persönliche Bekanntschaften mit Menschen, die ihn beeindruckten. Zunehmend durchdringen die Themen Krankheit, Tod und Vergänglichkeit seine Texte.

 

Was ich vermisse, wenn ich fern von Leipzig bin

Was ich vermisse, wenn ich fern von Leipzig bin

Lene Voigt

Es klingt gewiss recht prosaisch, aber mir fehlt oben im Norden Deutschlands, wo ich eine große Zeit wohne, am meisten der Leipziger Quarkkuchen, den man an der Wasserkante nicht mal dem Namen nach kennt. Hieraus erklärt sich ganz logisch meine erste Tat, die ich bei einem vorübergehenden Aufenthalt in der Pleißestadt vollbrachte. Ich erstand mir auf der Kuhturmstraße ein gewaltiges Quarkkuchenpaket, ließ mich damit am Ufer des Flutkanals nieder und futterte Welt vergessen drauflos. Eigentlich hatte ich dabei allerhand Glück, denn wie leicht konnte mich doch irgendein Spaßvogel, der mich erkannte, meuchlings knipsen und die Aufnahme mit der Unterschrift „Heimgefunden“ an die „Neue Leipziger Zeitung“ schicken.

 

Quelle: Neue Leipziger Zeitung vom 25./26.12.1934

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