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Johann Joachim Winckelmanns Wirken auf Schloss Nöthnitz und in Dresden

Klaus-Werner Haupt

Nach rastlosen Jahren findet Johann Joachim Winckelmann auf dem nahe Dresden gelegenen Schloss Nöthnitz eine Anstellung als Bibliothekar. Die bünausche Bibliothek und die Kunstsammlungen der nahen Residenzstadt ermöglichen Kontakte mit namhaften Gelehrten. In ihrem Kreise erwirbt der Dreißigjährige das Rüstzeug für seine wissenschaftliche Karriere. Sein epochales Werk „Gedancken über die Nachahmung der Griechischen Werke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst“ (1755) lenkt den Blick auf die Kunstsammlungen Augusts III. und ebnet den Weg nach Rom.

Winckelmanns Briefe, von denen mehr als fünfzig aus den sächsischen Jahren überliefert sind, lassen seinen Karrieresprung, aber auch seine persönlichen Nöte vor unseren Augen lebendig werden. Zwei Gastbeiträge über die jüngere Geschichte des Schlosses und die Visionen der Freunde Schloss Nöthnitz e. V. runden den Jubiläumsband ab.

Das Capa-Haus als Erinnerungsstätte

Das Capa-Haus als Erinnerungsstätte

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

Am 18. April 1945 erreichen Einheiten der 2. US-Infanteriedivision, von Westen herkommend, Leipzig. Sie besetzen Lindenau und Leutzsch.

Das Capa-Haus. (1)
Das Capa-Haus. (1)

 

Der bekannte Kriegsfotograf Robert Capa macht ganz aus der Nähe das Bild, das wenig später weltbekannt wird. Es zeigt auf einem Balkon im Türrahmen liegend den jungen Soldaten in seinem Blut. Das Life (Magazin) veröffentlicht das Bild unter dem Titel „Last Man to Die“ - auch wenn der Sterbende nicht wirklich der letzte tote Soldat war. Dem Militärhistoriker Jürgen Möller gelang es die Identität des Gefallenen aufzuklären. Der „Last Man to Die“ war Raymond Bowman aus Rochester, New York.

Ausstellung im Capa-Haus. (2)
Ausstellung im Capa-Haus. (2)

 

Der Zeitzeuge US-Veteran Lehmann Riggs gehörte 1945 zu der Einheit, die sich bei der Erstürmung Leipzigs in diesem Haus verschanzt hatten. Er kehrte im April 2012 noch einmal an den Ort zurück, an dem er 67 Jahre zuvor seinen Kameraden Raymond Bowman sterben sah. Sein Besuch ist dokumentiert. Im Capa-Haus, wie dieses Haus heute genannt wird, zeigt eine überarbeitete Ausstellung „War is over“ das Wichtige zur Geschichte. Es wird auch an Capas Partnerin Gerda Taro (1910-1937) erinnert, die, nur 26 Jahre alt, im Spanischen Bürgerkrieg starb.

Die Schau ist für Besucher und Besucherinnen ab September 2023 dauerhaft zugänglich.

Robert Capa. (3)
Robert Capa. (3)

 

Als Robert Capa 1945 in Leipzig das Bild schoss, war schon eine Legende. 1913 als Endre Ernő Friedmann in Budapest, Österreich-Ungarn, als Sohn einer jüdischen Schneiderfamilie geboren, musste er mehrmals in seinem Leben vor den Nationalsozialisten fliehen. 1939 übersiedelte Capa in die USA, wo er 1946 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm, und wo er in der Familiengrabstätte auf dem Amawalk Hill Cemetery seine letzte Ruhe fand.

 Straßenschild der Capastraße in Leipzig. (4)
Straßenschild der Capastraße in Leipzig. (4)

 

1954 arbeitete Capa als Kriegsfotograf im Ersten Indochinakrieg und kam dort ums Leben. Er trat auf eine Mine.

Einige Bilder aus dem Spanischen Bürgerkrieg und vom D-Day im 2. Weltkrieg erlangten ikonische Bedeutung. Zum Andenken an Robert Capa wurde im April 2015 ein Teilstück der Erich-Köhn-Straße in Leipzig, das dem Capa-Haus gegenüberliegt, in Capastraße umbenannt.

Der ausgebrannte Zentralmessepalast in Leipzig 1945. (5)
Der ausgebrannte Zentralmessepalast in Leipzig 1945. (5)

 

Am 8. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht.

Die Siegermächte Sowjetunion, USA und Großbritannien hatten sich bereits im Herbst 1944 grundsätzlich und endgültig in der Konferenz von Jalta 1945 darauf verständigt, auch die preußische Provinz Sachsen vollständig der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) zuzuschlagen. Der Besatzungswechsel erfolgte am 2. Juli 1945 in Leipzig.

Bildnachweis

 

(1) Capa-Haus am Palmengarten 2016 und

(2) Vitrine im Ausstellungsraum Capa-Haus 2016 beide Urheber: Caisare

 

(4) Straßenschild der Capastraße in Leipzig, benannt am 17. April 2016 Urheber: Tnemtsoni

 

(3) und (5) aus Wikimedia – gemeinfrei.

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