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Wilfried Bütow
Kennst du Heinrich Heine?

Kunstfertig in vielen Genres, geht Heine souverän mit den Spielarten des Komischen um, erweist sich als ein Meister der Ironie und der Satire und weiß geistreich und witzig zu polemisieren.
Doch hatte er nicht nur Freunde. Erfahre mehr vom aufreibenden Leben Heines, wie er aus Deutschland fliehen musste, in Paris die Revolution von 1830 erlebte und den großen Goethe zu piesacken versuchte.


Das Glück

Das Glück

Theodor Fontane

Nicht Glückes bar sind deine Lenze,
du forderst nur des Glücks zuviel;
gib deinem Wunsche Maß und Grenze,
und dir entgegen kommt das Ziel.

Wie dumpfes Unkraut lass' vermodern,
was in dir noch des Glaubens ist:
du hättest doppelt einzufordern
des Lebens Glück, weil du es bist.

Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen,
es ist nicht dort, es ist nicht hier;
lern überwinden, lern entsagen,
und ungeahnt erblüht es dir.

Du fragst: ob mir in dieser Welt
überhaupt noch was gefällt?
Du fragst es und lächelst spöttisch dabei.
Lieber Freund, mir gefällt noch allerlei:
Jedes Frühjahr das erste Tiergartengrün,
oder wenn in Werder die Kirschen blühn,
zu Pfingsten Kalmus und Birkenreiser,
der alte Moltke, der alte Kaiser,
und dann zu Pferde eine Stunde später,
mit dem gelben Streifen der "Halberstädter";
Kuckucksrufen, im Wald ein Reh,
ein Spaziergang durch die Lästerallee,
Paraden, der Schapersche Goethekopf
Und ein Backfisch mit einem Mozartzopf.

Bildnachweis

Kopfbild: Blätter von Glücksklee. Urheber: CatalpaSpirit

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