Die Geschichte der Universität Leipzig ist ohne die Reformation nicht zu verstehen. Schon ihre Gründung verdankt sie – freilich nur indirekt – einem reformatorischen Impuls: Die Studenten und Gelehrten, die im Jahre 1409 nach Leipzig kamen, wurden durch die Kirchenreform des Jan Hus aus Prag vertrieben.
130 Jahre später, als das Herzogtum Sachsen evangelisch wurde, erhielt die Universität ein Reformprogramm nach dem Vorbild der Wittenberger Universität verordnet. Martin Luther und Philipp Melanchthon kamen persönlich im Jahre 1539 nach Leipzig, um diesen Reformen, die sowohl aus dem Geist der Lutherischen Reformation wie aus dem Humanismus gespeist waren, einen Rückhalt zu geben. Geradezu verkörpert wurde das Reformprogramm durch Caspar Borner, den ersten evangelischen Rektor der Universität. Zur Finanzierung der Reformen wurde kirchlicher Besitz verwendet, der durch die Reformation nutzlos geworden war, und dazu zählte nicht zuletzt das Leipziger Dominikanerkloster mit seiner Kirche.
Im Jahr 2017 widmen sich unterschiedliche Veranstaltungen an der Universität Leipzig dem Reformationsjubiläum, zum Beispiel:
10. März 2017 bis 9. Juli 2017
Bibliotheca Albertina, Beethovenstraße 6
„Bildwechsel. Buchillustration in der Reformationszeit“
Sonderausstellung
13. Oktober 2017 bis 11. Februar 2018
Bibliotheca Albertina, Beethovenstraße 6
„Der Geist aus den Klöstern. Sachsens religiös-intellektuelle Zentren im Mittelalter“
Sonderausstellung
www.ub.uni-leipzig.de↗
25. Mai bis 7. Juli 2017
Kunstsammlung im Rektoratsgebäude, Ritterstraße 26
„Die Universität im Zeitalter der Reformation“
Ausstellung der Kustodie der Universität in Zusammenarbeit mit dem
Universitätsarchiv
www.uni-leipzig.de/kustodie↗
3. August 2017
Wandelkonzert
An bedeutungsvollen Orten in Leipzig wie dem neuen Rathaus, dem Markt und an der Universität erklingt Musik, die die durch Martin Luther in Gang gesetzten musikalischen Reformationen erlebbar macht.
Alle Veranstaltungen finden Sie hier:
www.uni-leipzig.de/+reformation↗
Quelle
LUMAG 02/2017