Die Thomaskirche wurde 1212 auf den Fundamenten einer romanischen Vorgängerkirche als Stiftskirche der Augustiner errichtet. Der heute vorhandene Kirchenbau ist eine gotische Hallenkirche, die im wesentlichen am Ende des 15. Jahrhunderts entstand.
In ihrer wechselvollen Geschichte diente die Kirche unter anderem als Munitionslager während der Befreiungskriege im 19. Jahrhundert und als Lazarett während der Völkerschlacht 1813. Ihre Berühmtheit verdankt die Kirche dem langjährigen Kirchenkantor Johann Sebastian Bach und dem Thomanerchor, der hier seine Heimstatt hat. 1950 wurden anlässlich des 200. Todestages von Bach die Gebeine des großen Musikers vom Johannisfriedhof in die Thomaskirche umgebettet.
Die äußere Erscheinung des Bauwerkes beeindruckt besonders durch das extrem steile Giebeldach des Kirchenschiffes und den asymmetrisch ange- ordneten 68 Meter hohen Turm. Im Inneren der Kirche überzieht ein imposantes Netzrippengewölbe den dreischiffigen Hallenraum. Ein Flügelaltar aus dem 15 Jahrhundert und ein aus Alabaster bestehender Taufstein von 1614/15 gehören zur sehenswerten Innenausstattung.