Viele essen die Lerchen, wenn sie wie Krammetsvögel zubereitet sind, am liebsten. Übrigens ist es eine Unbill, so herrliche Vögel zu verspeisen.
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aus: Davidis Kochbuch
gefunden von Hannelore Eckert
Für uns ist es heute unvorstellbar, wieviele Tierchen dabei ihr Leben lassen mussten: Überliefert ist, dass allein im Monat Oktober 1729 insgesamt 404340 Lerchen gefangen und zubereitet worden sind. Reiche Leipziger Bürger, die dieses Festtagsgericht von den "Lerchenfrauen" im Salzgäßchen erwarben, frönten dieser Leidenschaft. Zu Hunderten wurden die kleinen Vögel sofort nach dem Fang gerupft, einzeln mit Papier umwickelt und in Spezialkisten verpackt. Liebhaber orderten diese Leckerei überall in den deutschen Landen und im Ausland. Doch bald empörten sich nicht nur die Vogelfreunde über diese Räuberei. Schließlich verbot der sächsische König Albert I. 1876 die Lerchenjagd.
Ein Konditor, ein heller Sachse, ersetzte den gebratenen Vogel durch ein kleines Mürbeteiggebäck, das mit Mandeln, Nüssen und Erdbeerkonfitüre gefüllt wird. Er und seine Zunftgenossen trösteten die betrübten Gourmets mit dieser süßen Leckerei bis in die heutige Zeit. Sie sollten nicht versäumen, diese Spezialität bei einem guten Konditor in Leipzig zu probieren.