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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Ludwig Ebermayer (1858-1933)

Ludwig Ebermayer (1858-1933)

Dr. Erik Lommatzsch

Anton Klamroth (1860-1929): Ludwig Ebermayer
Anton Klamroth (1860-1929): Ludwig Ebermayer

Als Ludwig Ebermayer 1927 zum ordentlichen Honorarprofessor für Strafrecht an der Universität Leipzig ernannt wurde, lag der bedeutendere Teil seines beruflichen Wirkens bereits hinter ihm. Dieses ist durch seine langjährige Tätigkeit am Reichsgericht eng mit der Stadt Leipzig verbunden.

Der 1858 in Nördlingen geborene Ebermayer studierte in Würzburg und München und war zunächst im bayerischen Justizdienst beschäftigt. 1902 erfolgte die Ernennung zum Reichsgerichtsrat‚ 1918 wurde er Senatspräsident am Reichsgericht. Von 1921 bis 1926 amtierte Ebermayer als Oberreichsanwalt.

Aufgrund der Vielzahl von bedeutenden politischen Prozessen, in welchen er die Anklage zu vertreten hatte, verfügte er über einen großen öffentlichen Bekanntheitsgrad. In Ebermayers Amtszeit fielen beispielsweise die aus dem sog. Kapp-Putsch entstandenen Prozesse.

Reichsjustizminister Franz Gürtner bestellte ihn im Mai 1933 nach Berlin, um ihn für die Mitarbeit an der geplanten Strafrechtsreform zu gewinnen. Ebermayer soll mit den Worten abgelehnt haben, er sei kein Nationalsozialist und gedenke es auch nicht zu werden. Weitere diesbezügliche Stellungnahmen blieben ihm erspart, er starb im Juni 1933. Noch wenige Wochen vor seinem Tod hatte er Lehrveranstaltungen abgehalten.

Großer Popularität konnte sich sein Sohn, Erich Ebermayer (1900-1970), seit Mitte der zwanziger Jahre erfreuen. Der 1922 in Leipzig promovierte Jurist arbeitete zeitweise als Strafverteidiger, war aber vor allem als Romanschriftsteller sowie als Theater- und Filmautor bekannt.

 

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