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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Ernst Bloch

Ernst Bloch

Florian Russi

Bloch auf dem Schriftstellerkongress 1956. BA und Wikimedia; Foto: Krüger
Bloch auf dem Schriftstellerkongress 1956. BA und Wikimedia; Foto: Krüger

92 Jahre alt wurde der Philosoph Ernst Bloch. Mit 63 Jahren erhielt er an der Universität Leipzig seine erste Professur.  Wie damals viele Intellektuelle sah er nach dem 1. Weltkrieg  im Sozialismus die Chance, der Entfremdung des Menschen von seiner Natur entgegenwirken zu können. Er war aber nie Mitglied der KPD gewesen, wie Karola Bloch in ihrer Autobiographie "Aus meinem Leben" (S. 175) betont. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 wurde Bloch als Sohn jüdischer Eltern und Kommunist ausgebürgert. Bis 1948 lebte er in der Schweiz, in Frankreich, der Tschechoslowakei und schließlich in den USA im Exil.

Danach gelangte er in der DDR zunächst zu hohen Ehren. U. a. wurde er mit dem Nationalpreis ausgezeichnet. In seine Leipziger Zeit fiel die Publikation eines noch in den USA verfassten Werkes „Das Prinzip Hoffnung", das weltweite Beachtung fand. Als Bloch die Indoktrinierung des Staates durch die marxistisch-leninistische Partei (SED) und die Niederschlagung des Ungarnaufstands 1956 durch die Truppen des Warschauer Paktes kritisierte, wurde er von der Leipziger Universität zwangsemeritiert.

1961 kehrte er von einer Vortragsreise in Westdeutschland nicht mehr nach Leipzig zurück und nahm - 76jährig - eine Professur an der Universität Tübingen an. Dort wurde er zu einer der Leitfiguren der 68-er Studentenbewegung. Mit Rudi Dutschke, dem Anführer der Studentenproteste in Deutschland, verband ihn eine väterliche Freundschaft.

Im Portrait von Florian Russi* heißt es: „ Als Philosoph des „Prinzip Hoffnung" wurde der in Ludwigshafen geborene Ernst Bloch (1885-1977) bekannt. Beeinflusst, wie er selbst sagte, von Karl Marx und Karl May suchte er nach kreativen Wegen, um soziale Gerechtigkeit und Freiheit miteinander zu verbinden. 1949 nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Leipzig (damals DDR) an, wurde aber 1957 wieder zwangsemeritiert. Seine Philosophie der Hoffnung zeigte der vornehmlich gesellschaftskritisch ausgerichteten Philosophie seiner Zeit eine neue, optimistische Richtung."

* Florian Russi: Worauf wir stolz sein können. Bertuch-Verlag. Weimar 2005 2. Auflage

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