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N wie Ninive
Erzählungen

In metaphorisch einprägsamen Stil  werden verschiedene Schicksale erzählt, die ihren Haupthelden alles abverlangen, sie an ihre Grenzen bringen. Bei der Frage nach der Schuld, nach Gerechtigkeit und Gott verstricken sich Zukunft und Vergangenheit. 

"Er hat einen eigenen Ton, ein bisschen mecklenburgisch erdenschwer, aber dann auch wieder sehr poetisch"

Frankfurter Allgemeine 07.10.2014 Nr. 232 S. 10 

Meeresgrün und Mondgelb -  Annekatrin Brandl malt erdverbunden

Meeresgrün und Mondgelb - Annekatrin Brandl malt erdverbunden

Dr. Konrad Lindner

Sie spricht in Farben zu uns: Annekatrin Brandl. Die Malerin gestaltet Farbflächen,von denen eine emotionale Tiefenwirkung ausgeht. Ihre Flächen beruhigen. Doch horch:

"Dialog der Farben"
"Dialog der Farben"


Wir schauen auf das „grüne Meer“ und hören die See rauschen. Und sieh: Wir blicken auf das Bild "der Mond, die Laternen & das Haus", entdecken den vollen Mond, um in Gedanken in das rötliche Haus einzukehren. Wärme des Wohnens steigt in uns auf. -

Flächen in Tief-Rot begegnen uns in den Farbanalysen von Annekatrin Brandl ebenso wie Flächen in Hell-Blau, in Grün-Blau und in Ocker-Gelb. Die Farbmuster wecken unsere Aufmerksamkeit. Wir beginnen, das Abenteuer des Sehens zu wagen. Wir erinnern uns an Bildeindrücke, die sich in der Vergangenheit eingeprägt haben, die wortlos von uns erlebt wurden, die aber im Farbgedächtnis sicher aufbewahrt werden. Weil Himmels-Flächen und Meeres-Weiten sowie Flächen der Boden-Ständigkeit zusammentreffen, erarbeiten wir uns als Betrachtende in der Ausstellung "Dialog der Farben" in Windeseile, ohne dass wir es merken, aus den zweidimensionalen Ansichten an der Wand dreidimensionale Räume. Wir begeben uns lautlos, aber geschwind in ein räumliches Geschehen.

"das grüne Meer & die Seebrücke im Licht"
"das grüne Meer & die Seebrücke im Licht"


Ob nun Boot oder Brücke oder Bauwerk, in den Bildern erkennen wir Geschichten, die zwischen Himmel und Erde beheimatet sind. Das ist das Stichwort: Wir sind beheimatet unter dem Himmelsblau, vor dem Meeresgrün und wohnhaft in eckigen Häusern aus Stein, die auf dem Erdboden gründen, aber auch im Rotschimmer leuchten können. Farbflächen berühren sich. Treten in Rede und Gegenrede. Berühren uns. Versetzen uns in Stimmungen.

" das Boot im Sturm"
" das Boot im Sturm"


"Das Boot im Sturm" lässt uns nicht kalt. Das Meer erblicken wir in sehr verschiedenen emotionalen Gesichtern: Mit beruhigender Weite, friedlicher Tiefe, beglückender Luftigkeit, aber auch mit berohlichen Wetterlagen. In der Ausstellung im Atelier in der Diakonissenstraße 2 haben wir, so möchte ich behaupten, nicht weniger als künstlerisch entdeckte Elementarbilder unseres Daseins vor uns. Wir finden in der Hektik des Alltags, im Lärm der Gegenwartskonflikte, im Widerstreit unserer eigenen Bestrebungen in dem Moment des Hinschauens entspannende Augenblicke der Ruhe, der Besinnung auf uns selbst, der Hoffnung auf Frieden, des Beschwingtseins durch Freiheit und der Erfüllung durch Liebe. Es grenzt an ein Wunder, dass Farben durch unsere Menschenaugen hindurch und im Gespräch miteinander ein Soviel an Stimmung und Sinn und Seelenverwandschaft stiften können.

"der Mond, die Laterne & das Haus"
"der Mond, die Laterne & das Haus"


Wie die Alten Meister vor ihr, bringt Annekatrin Brandl das Licht durch ein dunkles Braun oder Blau, aber auch durch ein abgedunkeltes Grün zum Leuchten. Mit ihrer Pastelltechnik arbeitet sie in der Tradition eines Rembrandt van Rijn. In ihrem Wunsch, in ihre Bildgeschichten Erdung hineinzutragen, scheint die Malerin mitten im Atelier von Paula Modersohn-Becker zu stehen. Paula malte ihre bodenständige und naturverbundene und auch deftige Lebensauffassung, die gerade auch in Dörfern gedeiht, in das Gesicht, die Hände und in die Haltung der alten Bäuerin "Dreebeen" hinein. Wie Paula gestaltet Annekatrin Farbfläche für Farbfläche im Ton der Erde, wenn sie das Meer und die Felder und die Häuser als unser Zuhause entdeckt. Die Leipziger Künstlerin hätte viel zu erzählen, wenn sie Paula Modersohn- Becker treffen könnte. Im Interview sagte sie am 24. Oktober 2018 im Vorfeld ihrer Ausstellung "Dialog der Farben" über ihr stilles Gespräch mit Paula: "Wir sind Frauen, wir müssen uns in dieser Künstlerwelt durchsetzen, die meiner Meinung nach schwierig ist. Es ist schwierig, sich als Frau in dieser Künstlerwelt zu behaupten und als Frau künstlerisch seinen Weg zu gehen und an das zu glauben, was man machen möchte. Ich möchte so wie sie eine sehr ehrliche Kunst machen. Sie soll ehrlich sein und erdverbunden. Den Menschen zugewandt. Ich möchte einfach eine sehr, sehr gute Künstlerin sein. Das möchte ich sein oder werden; mich weiterentwickeln. Die Kunst ist halt einfach mein Lebensinhalt."

Ich glaube, man sieht es in der Ausstellung "Dialog der Farben", die im Atelier der Künstlerin in der Diakonissenstraße 2 am 15. November 2018 eröffnet wurde. Die Bilder werden bis zum 08. Januar 2019 gezeigt.

Besichtigung nach Vereinbarung. Kontakt vgl. den Link:

www.annekatrin-brandl.de

15. November 2018

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