Auf dem Veterinärmedizinischen Campus der Universität Leipzig analysieren Forscher mittels hochmoderner Technik die Bewegung von Tieren. Die sogenannte FluoKin-Anlage (kurz für Fluoroskopische Kinematographie) ist mit einem Laufband ausgerüstet, das auch schwere Tiere wie Kühe oder Pferde trägt, und ermöglicht die Aufnahme von Hochgeschwindigkeits- Röntgenfilmen vom Bewegungsapparat der tierischen Probanden in Aktion.
Um die FluoKin-Anlage betreiben zu können, wurden 2013 in einer ehemaligen Remise besondere bauliche und technische Voraussetzungen geschaffen. Das Gerät wurde auf einer eigens konzipierten Stahl-Tragkonstruktion befestigt. Besonders wichtig ist außerdem der Schutz vor der Strahlung: Fenster, Deckenbereich und Eingangstür wurden mit einer ein Millimeter starken Schicht aus Blei verkleidet.
Viele spannende Forschungsprojekte konnten mittlerweile mit FluoKin umgesetzt werden. So wurden beispielsweise Ellenbogenerkrankungen von Hunden besser verstanden oder Operationstechniken nach einem Kreuzbandriss beim Hund evaluiert. Mit Unterstützung der FluoKin-Anlage wird immer der Ägide von Professor Christoph Mülling auch untersucht, wie sich orthopädische Beschläge auf die Ausrichtung der Zehenknochen von Pferden auswirken. Auch die Kaubewegung der Pferde, der Einfluss unterschiedlicher Gebisse und die vor allem unter Reitern viel diskutierte Ideal-Position des Sattels werden von den Wissenschaftlern anhand der Röntgenaufnahmen in Bewegung untersucht.
Quelle: Das Leipziger Universitätsmagazin 2018 - Alumni