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Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Zur Geschichte der Schrebergärten

Zur Geschichte der Schrebergärten

Ursula Drechsel

Vereinshaus 1897 (1)
Vereinshaus 1897 (1)

Der Kleingärtnerverein „Dr. Schreber“ wurde 1864 in Leipzig gegründet, wo er noch heute als Kleingärtnerverein "Dr. Schreber e.V." existiert. Er ist weltweit der älteste Schreberverein.

Ernst Innozenz Hauschild (geb. am 1. Nov. 1808 in Dresden, gest. am 6. Aug. 1866 in Leipzig) war der Begründer des ersten "Schrebervereins". Hauschild war seit 1859 Direktor einer Bürgerschule in Leipzig, wo er sich für Schulreformen einsetzte. 1864 griff er den seinerzeit ungewöhnlichen Wunsch des 1861 verstorbenen Arztes Daniel Gottlob Moritz Schreber (geb. am 15. Okt. 1808 in Leipzig, gest. am 10. Nov. 1861 in Leipzig ) nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen auf und baute mit über 250 Männern und Frauen aus dem Bürgertum den sogenannten "Schreberplatz" auf, der zunächst nur eine Spielwiese war, auf der Kinder von Fabrikarbeitern unter Betreuung von Pädagogen spielen und turnen konnten. Um weitere Möglichkeiten der Beschäftigung für Kinder zu schaffen, legte der Lehrer Heinrich Karl Gesell an diesem Platz Gärten an, die sich schnell zu Orten für die Eltern und ganzer Familien entwickelten, die der Erholung in frischer Luft sowie der Nahrungsergänzung durch Anbau von Kartoffeln, Gemüse und Obst dienten.

Ursprünglich befand sich der Verein auf einem Gelände nahe der heutigen Lutherkirche am Johannapark. Durch den Bau der Bismarckstraße (heute Ferdinand-Lassalle-Straße) musste der Verein ein neues Areal finden. Die damals als "Fleischerwiese" benannte Fläche an der heutigen Aachener Straße wurde vom Verein ab 1876 gepachtet. Vor der Einweihung des Vereinshauses 1896 wurde eine schlichte Laube (auch Blockhaus genannt) am Rande der Anlage für Zusammenkünfte genutzt.


Bei dem großen Hochwasser 1954 in Leipzig stand auch der Gartenverein unter Wasser und das Vereinshaus mit Gaststätte musste total saniert werden. (2)


So schön präsentiert sich heute das Vereinshaus mit Gaststätte. (3)

Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Vereins wurde am 7. Juli 1901 das heute nicht mehr erhaltene Schreber - Hauschild - Denkmal eingeweiht. Der Entwurf stammte von dem Architekten Georg Wünschmann (1868 - 1937). Die Bronzetafel modellierte Franz Haferkorn. Unter dem Doppelrelief standen die Namen Dr. phil. Hauschild und Dr. med. Schreber. Links und rechts daneben das Motto von Friedrich Fröbel "Kommt, laßt uns unseren Kindern leben". Der Text vom alten Denkmal ist nicht mehr erhalten.

Die Tafel am Denkmal mit den Gründern (4)
Die Tafel am Denkmal mit den Gründern (4)

Am 6. April 1945 wurde das Denkmal während eines Bombenangriffs durch einen Volltreffer zerstört. Der Vereinschronist vermerkt, dass ein Steinhaufen übrig geblieben ist. Die unzerstörte Tafel fand einen neuen Platz am Vereinshaus.

Unter dem 20. Juli 1958 ist in der handschriftlichen Vereinschronik zu lesen: "Schon lange hatte der Vorsitzende Rudolf Darr vorgeschlagen, ein neues Denkmal zu setzen. Die Kosten sollten 1000 Mark betragen, dies war bei der Finanzlage nicht möglich. Also wurde die Fertigstellung in freiwilliger Arbeit beschlossen. Curt Richter fertigte nach Angaben des Vorsitzenden eine Zeichnung, und mit vielen freiwilligen Helfern, unter denen sich besonders Herbert Kapphahn auszeichnete, wurde aus Steinbeständen, in die die Plakette unserer Gründer eingefügt wurde, ein Denkmal geschaffen, das keinen Pfennig kostete."

Am 20. Juli 1958 - im Jahr des 150. Geburtstags von Schreiber und Hausschild - weihte Vereinsvorsitzender Darr das Denkmal ein.

Mustergarten mit historischer Laube (5)
Mustergarten mit historischer Laube (5)

Der anfangs vorherrschende pädagogische Anspruch der Schrebervereine verlor zugunsten der Gartennutzung immer mehr an Bedeutung. Der südliche Teil der Spielwiese wurde nach dem II. Weltkrieg in zusätzliches Gartenland umgewandelt. Diese schmucke Gartenanlage hat 161 Parzellen mit einer durchschnittlichen Größe von 150 qm. Die Gärten sind sehr gepflegt, es bietet sich an, diesem Verein einen Besuch abzustatten. Nach dem Spaziergang durch die gepflegte Anlage ist ein Besuch in der Gaststätte zu empfehlen.

Im Kleingärtnerverein "Dr. Schreber e.V." befindet sich das Deutsche Kleingärtnermuseum mit interessanten Ausstellungen. Neben der Dauerausstellung gibt es wechselnde Kabinettausstellungen.

Historische Lauben (6)
Historische Lauben (6)

Das Deutsche Kleingärtnermuseum ist weltweit das einzige Museum, welches die Geschichte der Kleingärtnerbewegung behandelt. Sehenswert sind der Museumsgarten, die Ausstellung historischer Lauben sowie die an ausgewählten Gärten angebrachten Informationstafeln über einstige Besitzer der Gärten.


In den Jahren von 1926 bis 1930 war Dr. phil. Heinrich Brockhaus Pächter des Gartens 140, frühere Nr. 102. Heinrich Brockhaus war Universitätsprofessor und Mitglied der bekannten Verleger- und Buchhändlerfamilie. (7)

Das heutige Mittelland gehörte ursprünglich zur zentral gelegenen Spiel- und Festwiese des Vereins. Um 1970 wurden zusätzliche Parzellen angelegt. Anfang 2002 wurde diese Parzelle vom Förderverein übernommen und für die Aufstellung der vier historischen Lauben umgestaltet. Mitte Oktober 2002 wurden die Lauben, die vorher auf der Landesgartenschau in Großenhain zu besichtigen waren, mittels Schwerlasttransport auf das Areal transportiert.
Seit Sommer 2004 ist der Laubengarten den Besuchern zugänglich.

Krause - Laube

Krause - Laube

Diese Laube wurde 1896 im KGV "Sellerhausen e.V." aufgestellt. Sie war Bestandteil der Betriebsgärten der Maschinenfabrik von Karl Krause, der seinen Mitarbeitern Gartenparzellen zur Verfügung stellte.

Zur Geschichte der Schrebergärten

Wassermann - Laube

1925 wurde diese Laube im KGV Chemnitz errichtet. Benannt ist sie nach dem Grundstücksinspektor Wassermann, der diese Laubenform entwickelt hat.

Kirschbaum - Laube

Kirschbaum - Laube

Als Eigenbau wurde diese Laube 1924 in Chemnitz erbaut. Der Erbauer benötigte eine Sondergenehmigung. Der Dachboden war als Schlafraum vorgesehen.

Schneeberg - Laube

Schneeberg - Laube

Diese einfache Laube wurde um 1890 in Schneeberg im Erzgebirge errichtet. Sie stammt aus der Anfangszeit des Kleingartenwesens. Vorschriften zu Einheit und Größe gab es noch nicht.

4 Laubentypen (8)

Umfassende Informationen erhalten Sie auf der Webseite des Vereins und des Museums http://schreber-leipzig.de/

www.kleingarten-museum.de.

Die Autorin und der Bertuch Verlag danken Frau Hildebrand, der Leiterin des Deutschen Kleingärtnermuseums, für die Bereitstellung von Informationsmaterial und für die historischen Fotos zur Verwendung im Artikel.

Literatur: Sächsische Museen. Deutsches Kleingärtnermuseum in Leipzig, Leipzig 2001, Herausgeber: Sächsische Landesstelle für Museumswesen Chemnitz

Die aktuellen Fotos sind am 6. April 2017 von der Autorin Ursula Drechsel aufgenommen worden.

Bildnachweis

Abb. 1 und 2: Deutsches Kleingärtnermuseum

Kopfbild und Fotos 3 bis 8: Ursula Drechsel

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