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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Der Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

 

Den Leipziger Hauptbahnhof kann man mit Fug und Recht eine „Kathedrale des Verkehrs" nennen, denn als er 1915 vollendet war, galt er mit sechsundzwanzig Innen- und fünf Außenbahnsteigen als der größte Kopfbahnhof Europas.

Die zur Stadt zugewandte 298 m breite  Frontseite besitzt zwei  hervortretende große Eingangshallen. Über dem westlichen  Eingang prangt das preußische Wappen, über dem östlichen das sächsische - ebenso  gab es innen einen preußischen und  einen sächsische Wartesaal. Da Preußen und Sachsen zum Zeitpunkt der Entstehung des Hauptbahnhofes noch unabhängig waren, kamen beide aus Gründen der Zweckmäßigkeit überein, einen gemeinsamen zentralen Bahnhof zu bauen. So erschien alles gedoppelt. Der erhöhte Querbahnsteig mit einer Länge von 270 m, einer Breite von 30 m und einer Höhe von 27 m wird von einem flachen Tonnendach aus Stahl und Glas überwölbt und  wirkt daher wie ein Licht durchfluteter riesiger Raum, einer „Kathedrale" ähnlich.

 

Hauptbahnhof Ostseite 2009
Hauptbahnhof Ostseite 2009
Im 2. Weltkrieg wurde der Hauptbahnhof schwer zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis 1964. Deshalb erinnert sich der später weltberühmte Schriftsteller Uwe Johnson, der an der Leipziger Universität Germanistik studierte, im „Dritten Buch über Achim": "Den Querbahnsteig hatten Bomben im letzten Kriegsjahr bis in die untersten Stockwerke der Lagerräume aufgerissen, noch vor der Kapitulation wurden Zementplatten verlegt und unter ihnen Böden neu eingezogen, bis vor wenigen Monaten aber hatten die Lampen auch den dunklen Himmel beleuchtet, wir standen und redeten in der freien Luft."

 

Neben dem westlichen Ausgang stehen zwei monumentale Büsten: links der Nationalökonom Friedrich List (1989-1846), nach dessen Plänen die erste deutsche Fernbahnverbindung der Strecke Leipzig-Dresden entstand, und rechts der Industrielle Friedrich Harkort (1793-1880), der die Industrialisierung in der Stadt vorantrieb und den Bau der ersten Fernbahnlinie unterstützte.

1996 wurde das denkmalgeschützte Gebäude aufwendig renoviert und umgebaut. Es entstand auf zwei Etagen ein Einkaufszentrum mit 30 000 m² Verkaufsfläche. Journalisten titelten: „Supermarkt mit Gleisanschluss".

 

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