Leipzig-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Leipzig-Lese
Unser Leseangebot

Ein Buch, das zu Herzen geht

Klinikclown Knuddel erinnert an die vielen Kindern und Jugendlichen, die er begleiten durfte, und in seinen Geschichten lässt er ihr Wesen und ihre Persönlichkeit nochmals aufleben. Geschichten über die Liebe und einen Clown im Sterbezimmer.

Der Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

 

Den Leipziger Hauptbahnhof kann man mit Fug und Recht eine „Kathedrale des Verkehrs" nennen, denn als er 1915 vollendet war, galt er mit sechsundzwanzig Innen- und fünf Außenbahnsteigen als der größte Kopfbahnhof Europas.

Die zur Stadt zugewandte 298 m breite  Frontseite besitzt zwei  hervortretende große Eingangshallen. Über dem westlichen  Eingang prangt das preußische Wappen, über dem östlichen das sächsische - ebenso  gab es innen einen preußischen und  einen sächsische Wartesaal. Da Preußen und Sachsen zum Zeitpunkt der Entstehung des Hauptbahnhofes noch unabhängig waren, kamen beide aus Gründen der Zweckmäßigkeit überein, einen gemeinsamen zentralen Bahnhof zu bauen. So erschien alles gedoppelt. Der erhöhte Querbahnsteig mit einer Länge von 270 m, einer Breite von 30 m und einer Höhe von 27 m wird von einem flachen Tonnendach aus Stahl und Glas überwölbt und  wirkt daher wie ein Licht durchfluteter riesiger Raum, einer „Kathedrale" ähnlich.

 

Hauptbahnhof Ostseite 2009
Hauptbahnhof Ostseite 2009
Im 2. Weltkrieg wurde der Hauptbahnhof schwer zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis 1964. Deshalb erinnert sich der später weltberühmte Schriftsteller Uwe Johnson, der an der Leipziger Universität Germanistik studierte, im „Dritten Buch über Achim": "Den Querbahnsteig hatten Bomben im letzten Kriegsjahr bis in die untersten Stockwerke der Lagerräume aufgerissen, noch vor der Kapitulation wurden Zementplatten verlegt und unter ihnen Böden neu eingezogen, bis vor wenigen Monaten aber hatten die Lampen auch den dunklen Himmel beleuchtet, wir standen und redeten in der freien Luft."

 

Neben dem westlichen Ausgang stehen zwei monumentale Büsten: links der Nationalökonom Friedrich List (1989-1846), nach dessen Plänen die erste deutsche Fernbahnverbindung der Strecke Leipzig-Dresden entstand, und rechts der Industrielle Friedrich Harkort (1793-1880), der die Industrialisierung in der Stadt vorantrieb und den Bau der ersten Fernbahnlinie unterstützte.

1996 wurde das denkmalgeschützte Gebäude aufwendig renoviert und umgebaut. Es entstand auf zwei Etagen ein Einkaufszentrum mit 30 000 m² Verkaufsfläche. Journalisten titelten: „Supermarkt mit Gleisanschluss".

 

Weitere Beiträge dieser Rubrik

VEB BBG Leipzig
von Dr. Jürgen Lucius
MEHR
Leipziger Buchmesse 2009 - ein voller Erfolg?
von Prof. Dr. habil. Wolfgang Brekle
MEHR
Die Neue Messe
von Dipl.-Päd. Ursula Brekle
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen