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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Der pinkelnde Tod

Der pinkelnde Tod

Friedemann Steiger

Gemälde von Max Klinger
Gemälde von Max Klinger

Der Leipziger Stadtrat hatte den Ankauf dieses Bildes von Max Klinger, das sich in Privatbesitz befand, im vergangenen Sommer beschlossen, der Preis ist sehr hoch, die Stadt Leipzig, die Kulturstiftung der Länder, die „Ernst von Siemens Kunststiftung“ und der Förderkreis des Museums mit dem Freundeskreis Max Klinger, ermöglichten das; ich kannte das Bild noch nicht, ich finde es gut, wenn Geld für Kunst ausgegeben wird, besser als für Waffen.

Der Titel, der pinkelnde Tod, hat für mich schon sprachlich einen Reiz, was heißt, da hat er seine Arbeit getan und er will jetzt nur noch drauf pinkeln, sieht er die Geschichte dieser Welt so negativ, das er nur noch das machen kann oder hat er einfach ein Bedürfnis, das sollte es ja geben, er muss einmal, auch ein großer König muss einmal sagen wir, aber vielleicht pinkelt er auch alles tot, seine Pisse ist wie er selbst wenig einladend, nur zerstörend, alles vernichtend, wie das Erdbeben in Haiti oder der Tsunami in Chile oder die Raketen in Afghanistan oder die Journalisten in Deutschland, die wie die Geier über ein Ereignis herfallen, es zerpflücken, verdrehen, ins Gegenteil verkehren, jedes menschliche Mitgefühl auslassen, ich denke an die Berichterstattung über die Kässmann, ihr Vergehen war vergleichsweise gering, aber in der Position darf man sich so etwas nicht leisten, da muss man immer alles richtig machen, darf keinen Fehler begehen, muss immer top sein, vertuschen dürfen nur die Römer, da wird doch von einem berichtet, er habe in seiner Klosterschule einem Jungen nur über den Kopf gestreichelt, das wäre sein Versehen gewesen, es läuft mir kalt den Rücken runter, ich nenne es Heuchelei, ich schäme mich für diesen Kollegen, ich schäme mich für alles, was sich Kirche nennt, die gesamte Christenheit sitzt auf der Anklage, hoffentlich ist das alles nicht nur die Spitze eines Eisberges.

Traurig! So pinkelt der Tod vor sich hin, in die Rinne, sich selbst preisgebend, vernichtend.


Bildnachweis

Kopfbild: Max Klinger by Nicola Perscheid etwa 1900

Das Gemälde Der pinkelnde Tod aus Wikimedia, gemeinfrei

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