In diesem Jahr stand das Bachfest unter dem Thema „Vita Christi".
Dieses Bachfest fand an 30 verschiedenen Orten in und um Leipzig vom 14. bis zum 23. Juni 2013 stattf. Viele der dargebotenen Werke hat Johann Sebastian Bach an diesen Orten selbst uraufgeführt. Dadurch gewannen die hochkarätig besetzten Aufführungen ihre einzigartige Bedeutung.
Einen Einblick in die Gedankenwelt Johann Sebastian Bachs konnten sich die Musikliebhaber aus aller Welt verschaffen, wenn sie am Sonnabend im Alten Rathaus zu Leipzig den Festvortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Wolff besucht haben, der das Thema Der ganz andere »Messias«: Bachs Oratorien-Projekt zum Leben Jesu beleuchtete. Das Thema "Vita Christi" geht allein auf Christoph Wolff zurück. Es war sein Meisterstück, das er mit Nachdruck und Beharrlichkeit vorangetrieben hatte. Das Thema hat sich als sehr überzeugend erwiesen und ist zugleich ein grandioser Abschied, denn dieser Jahrgang war wahrscheinlich der letzte, bei dem er als Mitglied des künstlerischen Direktoriums und Direktor des Bach-Archivs das Bachfest mitgestaltete und repräsentierte.
Aus der Fülle großartiger Musik sind zwei Aufführungen herausgegriffen und vorgestellt worden:
Am Sonntag, den 16.06.2013 im Gewandhaus, Großer Saal startete der große Zyklus mit
No 33 / In natali Domini
J. S. Bach: Weihnachts-Oratorium, BWV 248
Die Interpreten waren:
Malin Christensson (Sopran), Christine Rice (Mezzosopran),
Daniel Johannsen (Tenor), Johannes Weisser (Bariton),
Tenebrae Choir, Gewandhausorchester Leipzig,
Leitung: Trevor Pinnock.
Die Johannes-Passion, BWV 245
No 68 / Leiden und Sterben Jesu Christi wurde dann am Donnerstag, den 20.06.2013 in der Thomaskirche aufgeführt. Das waren die Interpreten:
Mark Padmore (Tenor), Matthew Brook (Bass), Hannah Morrison (Sopran),
Meg Bragle (Mezzosopran), Nicholas Mulroy (Tenor), Peter Harvey (Bass),
The Monteverdi Choir, The English Baroque Soloists,
Leitung: Sir John Eliot Gardiner
2013 jährt sich der Geburtstag des Komponisten und Organisten Johann Ludwig Krebs zum 300. Mal. Von 1726 bis 1735 wurde er in Leipzig von Johann Sebastian Bach unterwiesen und ausgebildet, der seinen Lieblingsschüler als „...der einzige Krebs in meinem Bache" bezeichnet haben soll. Aus dem kompositorischen Schaffen dieses begnadeten Organisten wurde deshalb ein Konzert im GRASSI Museum für Musikinstrumente von der Merseburger Hofmusik unter Leitung von Michael Schönheit (Orgel, Cembalo) präsentiert: No 80 / »Der einzige Krebs in meinem Bache« .
Zum großen Zyklus gehören weiter das Oster- und Himmelfahrts-Oratorium. Das Programm wurde durch einen gottesdienstlichen Aufführungszyklus aller 16 Bachkantaten bereichert, die vom Leben und den Wundern Jesu Christi berichten. Dieses Kernprogramm wurde umrahmt von „b@ch für uns!" mit vielen verschiedenen Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Familien. Wie in den Vorjahren haben auf der Open-Air-Bühne auf dem Leipziger Markt sowie in Leipziger Clubs bekannte Künstler und Ensembles für „BACHmosphäre" gesorgt. Auf die Orgel-und Konzertfahrten und weitere wissenschaftliche Vorträge und Seminare ist ebenfalls hingewiesen worden. .Während des Bachfestes war das Bach-Museum Leipzig täglich von 10.00- 18.00 Uhr geöffnet.
Das Bachfest klang aus mit dem großen Abschlusskonzert am Sonnabend in der Thomaskirche . Es wurde die Messe in h-Moll, BWV 232 von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Das Konzert wurde präsentiert von
Reglint Bühler (Sopran), Susanne Krumbiegel (Mezzosopran), Susanne
Langner (Alt), Martin Lattke (Tenor), Markus Flaig (Bass), Thomanerchor
Leipzig, Freiburger Barockorchester - Ensemble in residence,
Leitung: Thomaskantor Georg Christoph Biller .
Zu diesem wohlgeratenem Abschlusskonzert mit den Hauptinterpreten, den Thomanern, schrieb Peter Korfmacher in der LVZ vom 25.Juni 2013:
"Ob die feierliche Schwere, die Biller in den Sätzen im alten Stil wie dem ersten Credo kultiviert oder die strahlende Pracht der Teile im neuen, im konzertanten Stil - dieser Kanbenchor kann alles mit Leben füllen und in Schönheit gießen. Tosender, nicht endend wollender Jubel für alle Beteiligten."
Den Ausblick auf das Bachfest 2014 gab Dettloff Schwerdtfeger, der Direktor des Bach-Archivs Leipzig, in einem
Interview. Das nächste Bachfest kreist um das Thema "quot;die wahre Art", das nach P. Korfmacher nicht sonderlich griffig klingt. D. Schwerdtfeger: "Auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten sehr wohl. Das Zitat entstammt dem Titel des wichtigsten Lehrwerks von Carl Philipp Emanuel Bach, dessen 300. Geburtstag die Musikwelt 2014 feiert. Wir wollen das zum Anlass nehmen, zu fragen, ob es eigentlich "die wahre Art" der Aufführung barocker Musik gibt. Weit über die Benutzung moderner oder historischer Instrumente hinaus."
Das Bachfest 2014 findet vom 13. bis 22. Juni statt. Der Ticketverkauf beginnt am 15. Oktober 2013 unter: www.bachfestleipzig.de
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