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Christoph Werner
Um ewig einst zu leben

Roman

Um 1815 zwei Männer, beide Maler - der eine in London, der andere in Dresden; der eine weltoffen, der andere düster melancholisch. Es sind J. M. William Turner und Caspar David Friedrich. Der Roman spielt mit der Verbindung beider.

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Marie und Maximilian am beliebtesten

Marie und Maximilian am beliebtesten

Susann Huster

Namensforscherinnen ermitteln Trend

Maria hilf, Gemäde von Lucas Cranach d. Ä. aus Wikipedia gemeinfrei
Maria hilf, Gemäde von Lucas Cranach d. Ä. aus Wikipedia gemeinfrei

Die Deutschen haben ihren Neugeborenen im vergangenen Jahr verstärkt biblische und auch wieder altdeutsche Namen gegeben. Der Trend gehe auch immer mehr hin zu zwei oder mehr Vornamen, da Babys oft auch nach ihren Eltern oder Großeltern benannt würden, sagte Gabliele Rodriguez vom Namenkundlichen Zentrum der Philologischen Fakultät der Universität Leipzig. In den vergangenen Wochen haben die Namenforscher der Alma mater die Angaben von 275 Standesämtern bundesweit bekommen, mehr als 158.000 Vornamen von 2011 geborenen Kindern ausgewertet und nun der Öffentlichkeit präsentiert. Danach sind Marie, Sophie, Maria und Mia bei den Mädchen sowie Maximilian, Alexander, Paul und Leon bei den Jungen die beliebtesten Vornamen.

„Etwa zwei Drittel aller Geburten in Deutschland sind in dieser Statistik berücksichtigt", sagt Rodriguez, die jedes Jahr etwa 3.000 Anfragen zu Vornamen beantwortet. Aufsteiger des Jahres 2011 seien Ben und Mia, letztere eine Kurzform von Maria. Im Jahre 2011 seien weniger die Namen Heiliger, so etwa Katharina, sondern biblische Namen wie Adam, Elias und Simon beliebt gewesen. „Ein anderer Trend vor allem bei den Jungen ging hin zu altdeutschen Namen, häufig als Zweitname, wie Oskar, Karl, Hildegard und Gertrud. Sachsen ist dabei Vorreiter", berichtet die Namenforscherin. Bildungsferne Schichten orientierten sich bei der Auswahl der Namen für ihre Sprösslinge häufig an den Medien, wo Prominente mit ihrem Nachwuchs als Vorbilder dienten. Im vergangenen Jahr seien deshalb zahlreiche Babys namens Blue, Peaches, Apple, Madox und Summer geboren worden.

G. Rodriguez(links) und Dr. D. Kremer vom Namenskundlichen Zentrum der Universität Leipzig
G. Rodriguez(links) und Dr. D. Kremer vom Namenskundlichen Zentrum der Universität Leipzig

Die Namensforscher der Universität Leipzig analysieren aber auch Familiennamen, deren Bedeutung und Häufigkeit. „Wir fertigen Gutachten zu Familiennamen an. Das ist eine sehr aufwendige Arbeit", sagte Dr. Dietlind Kremer, die seit mehr als einem Jahr das Zentrum mit zehn Mitarbeitern leitet. Gemeinsam mit Studierenden arbeitet sie beispielsweise seit einem Jahr auch an einem historischen Leipziger Familiennamenbuch. Grundlage dafür sind Leipziger Familiennamen aus einem Adressbuch aus dem Jahr 1937, aus denen die Onomastiker eine Häufigkeitsliste erstellt haben. Darin sind, kaum anders als heute, Müller, Schmidt und Richter die am häufigsten vorkommenden Familiennamen.  

Egal ob Vor- oder Nachnamen - das Interesse in der Gesellschaft an Namen und deren Bedeutung ist nach Einschätzung Kremers in den vergangenen fünf bis sechs Jahren deutlich gewachsen. „Die Namen sind ein wichtiger Teil der Sprache, sie sind Sprachzeugen", sagt die Expertin. Die Onomastik ist seit 1991 ein Unterrichtsfach an der Universität. Es wird bundesweit so nur in Leipzig gelehrt. Seit dem vergangenen Jahr ist es ein - äußerst beliebtes - Wahlfach: Auf die 40 Plätze hatten sich beispielsweise im vergangenen Jahr 321 junge Menschen beworben. Die Studierenden werden in drei Modulen, drei Semester mit je sechs Stunden, in dieses Fach eingeführt.

Der Bertuch Verlag dankt der Pressestelle der Universität Leipzig, den Artikel aus dem Journal Universität Leipzig 2/2012 übernehmen zu dürfen.

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