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Familie Stauffenberg: Hitlers Rache

Ursula Brekle

Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg war als Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Schlüsselfigur im Widerstand gegen Hitler, von Anfang an in die Widerstandspläne ihres Mannes einbezogen. Sie bewies Mut und Stärke, obwohl sie nach der Ermordung ihres Mannes im Gefängnis und im KZ leben musste. Auch durch den Verlust von Angehö-rigen durchlebte sie eine leidvolle Zeit. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 drohte Himmler:
„Die Familie Stauffenberg wird ausgelöscht bis ins letzte Glied.“
Vor Ihnen liegt die spannungsreiche Geschichte, die beweist, dass es Himmler nicht gelungen ist, die Drohung wahrzumachen. Die jüngste Tochter von fünf Geschwistern Konstanze wurde noch während der mütterlichen Haft geboren. Sie berichtete vom 90. Geburtstag ihrer Mutter Nina, auf dem über 40 Nachkommen zusammengekommen waren. Die Nationalsozialisten haben trotz Hinrichtungen und perfider Sippenhaft nicht gewonnen.

Der Marienbrunnen

Der Marienbrunnen

Dr. Jürgen Friedel

Die Gartenvorstadt Marienbrunn im Südosten unweit des Völkerschlachtdenkmals verdankt ihre Entstehung der internationalen Baufachausstellung von 1913. Ihren Namen erhielt die freundliche Siedlung von einer Quelle. Die war einst rechter Hand stadtauswärts an der Straße an der Tabaksmühle kurz vor dem Friedhofsweg. Um diesen Born, um die Quelle, webt sich eine der schönsten Sagen unserer Stadt .


Hl. Maria auf einem Fresko in der Kirche des Sv. Atanas
Hl. Maria auf einem Fresko in der Kirche des Sv. Atanas


1441 zeigte der Kalender, als eine junge Pilgerin in der Nacht ans Georgen--Hospital klopfte und um Aufnahme bat. Sie käme aus dem gelobten Land und heiße Maria. Als am anderen Morgen die Glocke von Sankt Johannis zur Andacht rief, betete Maria mit den Kranken am Laurentius-Altar.

Das geschah nun täglich. Ihre stumme Andächtigkeit wirkte auf die Hoffnung der Menschen sehr ermutigend Es kam der Tag Johannes des Täufers, der 24. Juni, Maria wandte sich den Kranken und Siechenden zu und sprach: »Im Namen Gottes sage ich euch, wer mir heute folgt, der wird gesunden.«

Sie reichte den Kelch den Kranken, die alle daraus tranken. Gesundheit und neue Lebenskraft spürten die Menschen durch ihre Adern rinnen. Maria nahm den Kelch zurück und überreichte ihn den Aussätzigen von Sankt Johannis. Sie sollten ihn bewahren für ewige Zeiten, wie sich das der sächsische Priester gewünscht habe.

Rehe
Rehe

Während die Menschen noch verweilten, drängte sich ein weißes Reh durch ihre Reihen. Es blieb vor Maria stehen und kniete nieder. Es war das zahme Tier, das schon lange im Garten des Propstes vom Augustiner-Chorherrenstift lebte. Alle Menschen sahen es gern, wenn es zutraulich durch die Straßen der Stadt lief.

Maria setzte sich auf den Rücken des Tieres. Es erhob sich und lief mit Maria in Richtung des Connewitzer Waldes davon. Maria hat man nie wieder gesehen. Das weiße Reh war nach drei Tagen wieder da und trug um seinen Rücken einen Efeukranz.

Der Marienborn wurde zum Gesundbrunnen. Man holte das Wasser, wusch sich damit, weil es schön machen sollte, man trank es, weil man sich davon Gesundheit erhoffte. Andere wieder kochten sich gern ihren Kaffee mit diesem Wunderwasser.

Heute nehmen Feinschmecker Mineralwasser dafür.

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