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Das verlassene Krankenhaus bei Tschernobyl

Nic

Heft, 28 Seiten, 2020 - ab 23 Nov. erhältlich

Die Stadt Prypjat liegt nur 3 Kilometer von Tschernobyl entfernt. Im hiesigen Krankenhaus wurden unmittelbar nach der Explosion des Atomreaktors die ersten stark verstrahlten Opfer behandelt. Viele von Ihnen sind an der massiven Strahlenbelastung gestorben.

Am 27. April 1986, einen Tag nach der Nuklearkatastrophe, wurde die Prypjat evakuiert. Seither ist die Stadt, wie auch das hier gezeigte Krankenhaus verwaist. 30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Nic führt uns auf einem Rundgang durch verlassene Gänge vorbei an verfallenen OP-Sälen und Behandlungszimmern.

Für alle Fans von Lost Places.

Ab 4 Heften versenden wir versandkostenfrei.

Brunnen in der Innenstadt von Leipzig - Teil I

Brunnen in der Innenstadt von Leipzig - Teil I

Ursula Drechsel

Wir beginnen unseren Spaziergang am Tröndlinring.
Ausgangspunkt ist der „Villersbrunnen" vor dem Ringmessehaus.

Dieser Brunnen wurde 1903 auf Initiative der Leipziger Verlagsbuchhändler Stadtrat Dürr und  Dr. Carl Geibel errichtet und am 06.11.1903 geweiht. Nach einem Entwurf des Bildhauers Prof. Max Unger-Steglitz wurde der Brunnen  geschaffen. Das Material der Architektur besteht aus Donaukalkstein, die figürlichen Teile sind aus Bronze. Der Guss wurde durch die AG Gladenbeck in Berlin ausgeführt. Der Name des Brunnens erinnert an die beiden Schwestern von Villers, eine war die Ehefrau von Stadtrat Dürr, die andere die Schwiegermutter von Dr. Geibel. Die Familie war der ehemalige Besitzer des Grundstückes Trödlinring 9.

 

Das obere kleine Wasserbecken wird von drei ineinander verschlungenen Fischleibern getragen. Die darauf stehende Bronzefigur stellt eine trinkende Frauengestalt dar. Der Brunnen gibt das Wasser in seiner Hauptbedeutung für den Menschen: der erfrischenden und Durst stillenden Wirkung.1942 wurde die Originalfigur eingeschmolzen. Ende der 1950er Jahre erhielt der Brunnen durch eine Nachbildung der Frauenfigur seine ursprüngliche Gestalt zurück. Die Figur wurde 1993 gestohlen und 2003 durch eine detailgetreue Kopie ersetzt.

 

Der Weg führt uns durch die Promenaden am Goerdelerring zum Dittrichring. Nicht nur die  Kinder sehen den „Märchenbrunnen" mit Freude.

Die Stadt Leipzig veranlasste 1906 den Bau dieses Brunnen. Der Bildhauer Josef Magr (1861-1924) konzipierte den Entwurf mit Motiven aus dem Märchen „Hänsel und Gretel". Der Bronzeguss stammt aus der Gießerei Brückner und Noack.

 

Der etwa 10 Meter lange Bau besteht aus einem Mittelbau und zwei Flügeln. Die Mitte bildet eine Grotte, aus der das Wasser herunterrieselt; an den Wänden sind Figuren, darüber ist der Kopf der Knusperhexe mit einem Raben zu sehen. Das Wasser sammelt sich in einem Becken, aus dem ein Fels mit den Bronzefiguren Hänsel und Gretel hervorragt. Die ermüdete Gretel kniet, Hans labt sich mit dem frischen Quell, den er mit seinem Hute schöpft.

Auf den beiden Flügelbauten, die mit Ruhebänken versehen sind, erblickt man Bronzereliefs. Links: das im Walde verirrte Geschwisterpaar entdeckt das Knusperhäuschen.

Rechts:die aus dem Walde heimkehrenden Geschwister werden freudig von Vater und Mutter begrüßt.

Die Bronzen wurden im 2. Weltkrieg eingeschmolzen. 1965 wurden die Bronzeteile durch die Leipziger Bildhauerinnen Elfriede Ducke und Hanna Studnitzka neu geschaffen und in der Bronzegießerei Noack gegossen.

 

Weiter geht es zum Barfußgäßchen, Ecke Kleine Fleischergasse. Dort befindet sich vor dem Lipsia-Haus der "Lipsia-Brunnen".

Der Brunnen wurde 1913 durch Max Lange geschaffen. Er zeigt vier unter der oberen Wasserschale Schutz suchende Knaben, deshalb wird der Brunnen auch Puttenbrunnen genannt.

Durch die Barfußgasse führt der Weg direkt zum Alten Rathaus. Dort befinden sich zwei hübsche kleinere Brunnen, vielleicht von manchem Besucher sogar übersehen.

Der erste Brunnen ist „Das badende Mädchen".

 

Diesen Brunnen sehen wir in einer Nische im Laubengang des Alten Rathauses unmittelbar links neben dem Eingang. 1909 wurde diese Brunnenplastik von dem Bildhauer Johannes Hartmann (1869-1952) geschaffen. Das nackte Mädchen kniet halb auf einem Baumstumpf und stemmt beide Hände in ihre Hüften. Am 07.Oktober 1992 wurde die Plastik gestohlen und am 02.Dezember 2000 nach fotografischer Vorlage von Prof. Klaus Schwabe (*1939) rekonstruiert und wieder aufgestellt.

Wir gehen in den Durchgang des Alten Rathauses und entdecken links in einer Nische den „Knaben mit Schwamm".

 

Von dem Bildhauer Carl Seffner (1861-1932) stammt der Entwurf dieser Brunnenplastik (1909) als einer von zwei Zierbrunnen anlässlich der umfassenden Renovierung des Alten Rathauses. Der Knabe steht in einer Muschel und drückt sich den nassen Schwamm über seinem Kopf aus.

Wir verlassen das Alte Rathaus am Naschmarkt und gehen sofort nach links und gehen zum Neubau zwischen Katharinenstraße und Reichsstraße. Im Innenhof  steht ein kleiner Brunnen „Kinder".                  

Der Brunnen wurde 1964 aufgestellt. Entworfen haben ihn die Bildhauerinnen Elfriede Ducke und Hanna Studnitzka.

Unseren ersten Spaziergang zu den Brunnen in der Innenstadt Leipzigs beenden wir hier, sonst wird es zu anstrengend. Bald wird ein zweiter Artikel zu den Brunnen erscheinen, denn der kundige Leser weiß, die schönen und prachtvollen fehlen. Das nächste Mal treffen wir uns deshalb auf dem Augustusplatz!

Fotos: U.u.H. Drechsel

Quellen:

- Stadtlexikon Leipzig von A-Z, Pro Leipzig 2005
- Leipzig, Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart, Passageverlag 2004, 2.Aufl.
-  Eschner, Leipziger Denkmäler, Verlag Otto Wigand 1910
- Zeitschrift „Deutsche Architektur" 1964, Heft 9

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