Ä Babba, där reided mit Gustav, sein Sohn,
Seit anderthalb Schtunden dorchs Rosendahl schon.
Dr Doktor, der hatn Bewäächung empfohln,
die will sich dr Alde nu jede Nacht holn.
Sei Gleener wärd ängstlich un meent: „Gugge da,
Dr Erlgeenich spbukt dort, schon gommtr ganz nah!“
„Ächa, dummes Gind“, brilld dr Babba zurick,
„De bist ähm schon schläfrich, da flimmert dr Blick.“
„Ich sähn awer doch, dorten feixtr im Busche,
Äs Mondlicht, das fälltn diräkt uff de Gusche.“
„Ich weeß gar nich, Gustav, was du heite hast,
Das is weiter nischt wie ä schimmlicher Ast.“
„Nee, nee, gannst mrsch gloom, ´s is ä Gärl un drhinter
Da schwähm seine Dechter. Verbibbch, sin das Ginder!
De eene, die winkt mitn Schnubbduch un lacht,
Ach Babba, is das änne gomische Nacht!“
Dr Alde wärd ärcherlich, reidet wie dumm
Un meent zu sein Jung: „Gugg dich bloß nich mehr um!
De schreckst een ja dadsächlich an mit dein Bleedsinn.
Wie gann bloß ä neinjährches Gind so verdreht sin!“
Un doller reidet dr Babba drufflos,
Wild fliechen de Fätzen von Aerde un Moos,
Dr Gaul schnauft wie närrsch, wärft de Mähne gen Himmel
Un denkt: Was mei Reider is, där hat ä Fimmel!-
Na endlich da landense, ´s wärd schon bald helle.
Dr Alde greift hinter sich – läär is de Schtelle.
Da ruftr un gratzt sich drbei hintern Ohrn:
„So ´s richtch, jetzt habbch Gustavchen glicklich verlorn!“
Bildnachweis
Kopfbild:
Flusslandschaft im Rosental bei Leipzig. Gemälde
von Karl Gustav Carus.
Bild
im Text: Erlkönig. Gemälde
von Moritz von Schwind.
Beide Abb. sind Wikimedia entnommen, sie sind gemeinfrei.