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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

De Domade

De Domade

Lene Voigt

Wie’ch ä gleenes Mädchen war,

Dachte ich mir wunderbar

So änne Domade.

Voller Freide biß ich nein,

Gloobte, die dät sieße sein

Bald wie Schoggelaade.


Ach, wie war ich schwär entteischt

Habb gebläkt un habb gegreischt,

So dat’ch mich erschrecken.

Sieße warse geene Schbur,

Un ich schluckte se reddur,

Mocht nich mähr dran lecken.


Mußte in mein schbätern Lähm

Ofte noch zur Genntnis nähm

Solche Resuldade.

Mancher lockt dorchs Eißre sähr,

Bis mer märkt beim Nahvergehr:

Is där Mänsch bloß fade!

Schade.

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