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Friedrich W. Kantzenbach

Erfundenes Glück

Der Autor beschäftigt sich auf lyrischem Weg mit den essentiellen Dingen des Lebens. Er reflektiert seine reichen literarischen Begegnungen und verarbeitet Reiseerlebnisse und persönliche Bekanntschaften mit Menschen, die ihn beeindruckten. Zunehmend durchdringen die Themen Krankheit, Tod und Vergänglichkeit seine Texte.

 

De Bliemchenrache

De Bliemchenrache

Lene Voigt

Brustbild mit geschlossenen Augen: Gustav Klimt (1862–1918).
Brustbild mit geschlossenen Augen: Gustav Klimt (1862–1918).

Uffn Sofa liecht ä Weib

Un das schläft zum Zeitvertreib.

Nähm ihr schteht ä Blietenschtrauß,

Där schtreemt sieße Difte aus.


Blätzlich gommt so was wie Lähm

In de Blum‘, un Älfen schwähm

Aus dn Gälchen sacht un leis,

Bilden um das Weib ä Greis.


„Warte nur“, schimpft änne Nälke,

„Du bist schuld, daß ich verwälke!“-

„Freilich“, brilln gleich zwee Narzissen,

„Hättest uns nich abgerissen!“


„Frechheet“, räsoniert `ne Rose,

„Gestern fest un heite lose!“

Un sogar ä Veilchen blärrt:

„Warum bin ich rausgezärrt?“


Schließlich meent ä Ridderschborn:

„Los, jetzt lassmr unsern Zorn

An däm Weibsbild gräftig aus,

Dasse schärbt am ganzen Schtrauß!“


Un se duften noch viel mähr,

Schwiel un giftig, dumf un schwär.

„Häärtersch“, ruft ä Lack voll Hohn,

„Ähmd jetz hat geseifzt se schon!“


Immer doller, immer schlimmer

Fillt mit Giftbarfiem sich‘s Zimmer,

Heechst gefährlich wärds im Raum.

Weib, wach uff jetz aus dein Draum!


Geene Schbur, se liecht ganz schtumm,

Un de Blum‘ frein sich wie dumm,

„Siehste, Freilein“, hehnse alle,

„Grubst dr sälwer deine Falle!“

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