Leipzig-Lese

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Die verlassene Schule bei Tschernobyl - Lost Place

Nic

Am 26. April 1986 kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zu einer der schlimmsten Nuklearkatastrophen. Die freigesetzte Radioaktivität entsprach dem zehnfachen der Atom-Bombe von Hiroshima 1945. Erst drei Tage später wurde die 3 km entfernte Stadt Prypjat evakuiert und alle Bürger mussten ab 14 Uhr "vorübergehend" ihren Wohnort verlassen. Seither ist die Mittelschule der Stadt verwaist.

30 Jahre Leerstand hinterlassen Ihre Spuren. Doch genau die machen den Ort sehenswert. Der Großteil der Mittelschule ist in einem unberührten Verfallszustand. Die Wände verlieren ihre Farbe, die alten Schulbücher erinnern an den einstigen Schulalltag. Das Heft zeigt Klassenräumen, Flure, die Turnhalle und die große Schulaula.

Das Heft bietet in der Mitte ein doppelseitiges Poster.

ISBN: 978-3-86397-121-2

Preis: 3,00 €

Schüttelreime

Schüttelreime

Erich Mühsam

Zum Gedenken an den deutschen Schriftsteller, Publizisten und Antimilitaristen Erich Mühsam, der am 6. April 1878 in Berlin als Sohn jüdischer Eltern geboren wurde. Am 10. Juli 1934 wurde er im KZ Oranienburg ermordet. Seine Ehefrau Zenzl Mühsam beschrieb die Leiche ihres Mannes nach der Übergabe: „Der Sarg wurde geöffnet. Vor mir lag mein Mann. Das Gesicht war bleich, aber ganz, ganz ruhig. Ein Streifen am Hals zeigte mir die Spuren des Strickes. […] Mein Schwager Hans sagte: ‚Entschuldige, mein Bruder, ich bin ein alter Arzt‘, zog ihm das Hemd aus, der Rücken war vollkommen verprügelt, und getötet war er durch eine Giftinjektion und tot aufgehängt im Abort.“

Ursula Brekle

Das "Zweite Gewandhaus" in Leipzig, eröffnet 1884, ausgebombt 1943/1944, rechts die Bibliothek.
Das "Zweite Gewandhaus" in Leipzig, eröffnet 1884, ausgebombt 1943/1944, rechts die Bibliothek.

Von deutschen Dichtern lies am meisten
die, die soviel wie Mühsam leisten.

Der ist ein großer Schweinehund,
dem je der Sinn für Heine schwund.

Wer dichten will, der thäte gut,
er macht’ es so, wie‘s Goethe thut.

Wird noch vom Dichterwert geschwätzt?
Oh nein! Jetzt wird das Schwert gewetzt.
Es wird sogar schon sehr gewetzt
und sich damit zur Wehr gesetzt.

»Juchhe!« rief Karl, »juchhe, der Falter!
Er sitzt auf meinem Federhalter.«

Mein kleines Mädchen reibt sich leise das Aug’, wenn ich nach Leipzig reise.

Sie würden mir eine große Freude bereiten,
wenn Sie meinen Hund von der Räude befreiten.

Dass man mir doch den Käse nenne,
den ich nicht mit der Neese kenne.

Der Knabe stiehlt am Baume fleißig,
schon hat er eine Pflaume bei sich.

Der Sänger singt am Weiher leise,
doch singt er etwas leierweise.

Mit einem starken Schweden ringen,
ist nicht so leicht wie Reden schwingen.

Ich bürste in dem Rosenhain
den Rock mir und die Hosen rein.

Ich sing mein Lied und wander’ so,
bald bin ich hier, bald anderswo.

Man soll sich nicht in Häuschen laben,
wo die Bewohner Läuschen haben.

Nach Blut ist nicht mein Degen geil –
ich huste drauf im Gegenteil.

Den Menschen vieles gibt das Leben.
Doch nicht ein jeder liebt das Geben.

Eh’ du auf andre willst mit Waffen schießen,
musst du erst selber was zu schaffen wissen.

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