Leipzig-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Leipzig-Lese
Unser Leseangebot

Jürgen Klose
Kennst du Friedrich Schiller?

Ein kreativer Querkopf mit allerlei Flausen scheint Schiller wohl gewesen zu sein, wenn man ihn mal ganz ohne Pathos betrachtet.

In Leipzig nichts Neues

In Leipzig nichts Neues

Andreas Köllner

Du, sagmal – Ist sie das nicht? Die Kommode

(oder zumindest das Modell),

das die Großmutter nachts noch ins Hotel

brachte – von der uns Ringelnatz in "Leipzig",

dem Gedicht,

erzählte, und im Nebensatz nur kurz erwähnte

(als er vermutlich daran lehnte)

sie sei frühes Barock – und ja, wenn du

auch lachen mögest,

sogar im Schlafrock trug das Möbelstück persönlich

sie dorthin, um ihm zu seinem schönen Glück genötigt

zu verhelfen; das ist zwar schon vor über neunzig Jahr

gewesen, doch glaub mir, heute war

ich in der Stadt, nicht Dresden,

sondern Leipzig – unverkennbar!

Denn Leute sah ich, die – nicht weiter tragisch –

trugen, siebzigjährig,

Sekretäre, die der meisten Biedermeier, in die Häuser,

so als wäre

es nichts Neues (wenns auch alt ist) –

 

Ach, wer wäre denn ein Sachse,

der sich nicht sagen lasse (oder ließe),

ob ungefragt er Sorge trage

oder gar sein Herz gerade

noch verschenke – siehe, drum bedenke:

In Leipzig, ja, da gibt es viel zu sehen,

doch ist das Größte hier, neben

den schon von Ringelnatz erwähnten,

ganz zu Anfang kurz genannten

Bergen – ja, die nicht vorhandnen –

und dem Rathaus und all den Alleen,

nicht immer noch die

ungefragt dir zugetragne Liebe?

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Glückwunsch ins neue Jahr
von Joachim Ringelnatz
MEHR
Leipzig
von Joachim Ringelnatz
MEHR
Um ewig einst zu leben
von Christoph Werner
MEHR
Das Osterei
von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
MEHR
Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen