In dem Walde sprießt und grünt es
Fast jungfräulich
lustbeklommen;
Doch die Sonne lacht herunter:
Junger
Frühling, sei willkommen!
Nachtigall! auch dich schon hör ich,
Wie du flötest selig
trübe,
Schluchzend lang gezogne Töne,
Und dein Lied ist
lauter Liebe!
Die schönen Augen
der Frühlingsnacht,
Sie schauen so tröstend nieder:
Hat
dich die Liebe so kleinlich gemacht,
Die Liebe, sie hebt dich
wieder.
Auf
grüner Linde sitzt und singt
Die süße Philomele;
Wie mir
das Lied zur Seele dringt,
So dehnt sich wieder die Seele.
Ich lieb eine
Blume, doch weiß ich nicht welche;
Das macht mir Schmerz.
Ich
schau in alle Blumenkelche,
Und such ein Herz.
Es duften die Blumen im Abendscheine,
Die Nachtigall
schlägt.
Ich such ein Herz so schön wie das meine,
So
schön bewegt.
Die Nachtigall schlägt, und ich verstehe
Den süßen
Gesang;
Uns beiden ist so bang und wehe,
So weh und bang.
Bildnachweis
Kopfbild:
Nachtigall. Urheber Carlos
Delgado
Abb. im Text: Photo: Hons084 / Wikimedia
Commons / CC
BY-SA 4.0