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Der Bettnässer

Russi thematisiert in seinem neuen, einfühlsamen Roman die gesellschaftlichen und psychischen Probleme eines Jungen, dessen Leben von Unsicherheit und Angst geprägt ist.

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Die Johannisnacht in der Kirche zu Seedorf

Die Johannisnacht in der Kirche zu Seedorf

Theodor Fontane

Rühstädt ist die Ruhestätte der Familie (war es wenigstens), aber ihre »nächtliche Heerschau« haben die Quitzowschen Toten in der Kirche zu Seedorf. Da ruht Kuno Hartwig III. aus der Eldenburger Linie, Sohn oder Enkel Philipps, gestorben als ein Komtur des Johanniterordens, und in der Johannisnacht steigt er, in dem schwarzen Johannitermantel mit dem achtgespitzten Kreuz, aus seinem Grabe. Dann kommen alle Quitzows zusammen, »viele blanke Kerle«, wie sich das Volk erzählt, und haben ihren »Tag« und ihre Familienandacht. Und Kuno Hartwig, als Patron und Ordensherr, waltet seines Amtes und empfängt alle die, die herzukommen, in der von einem hellen Schein erfüllten Kirche. Der mit der Stumpfhand ist auch dabei, aber muß sich von den übrigen getrennt halten und seit ab und unterhalb des Turmes bei der Totenbahre stehen, als einer, der der Kirchenbuße verfallen.

Um ein Uhr dann erlischt der helle Schein wieder, und mit ihm sind alle verschwunden.


Quelle:

Fünf Schlösser. Altes und Neues aus Mark Brandenburg, Berlin 1889

 

Der Johannistag oder das Johannisfest, in einigen Regionen auch Johanni, ist ein Hochfest im Kirchenjahr mit dem höchsten liturgischem Rang. Die Geburt Johannes‘ des Täufers wird am 24. Juni gefeiert. Die Johannisnacht ist die Nacht auf den Johannistag, vom 23. auf den 24. Juni. Auch in Deutschland werden viele Bräuche gepflegt.

 

Ursula Brekle

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