Leipzig-Lese

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Autor Christoph Werner lässt den Weimarer Unternehmer und Verleger Friedrich Justin Bertuch zurückblicken auf das eigene Leben.

Ein Tag im Leben des Friedrich Justin Bertuch

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Ein Rundgang mit Lotsin durch den Leipziger Zoo

Ein Rundgang mit Lotsin durch den Leipziger Zoo

Hildegard Deubel

Flamingos    Foto: Wolfgang Rullik
Flamingos Foto: Wolfgang Rullik

Seit Jahren ist für meine Enkel Theo und Leo wie für viele Kinder ein Rundgang durch den Zoo ein besonderes Erlebnis. Da die beiden Knaben unterschiedliche Interessen  haben, gab es schon Streit, welchen Tieren zuerst ein Besuch abgestattet werden soll.
Im Februar entschlossen wir uns, schon um einem Gezeter aus dem Wege zu gehen, uns an einem geführten Zoorundgang zu beteiligen. Und das wurde zum Highlight der Ferien!

Die freundliche Lotsin führte uns durch ausgewählte Teile des Zoogeländes. Sie verstand es hervorragend, die Besucher durch kompetente und kindgerechte Erläuterungen zu fesseln, vermied Monologe und bezog die Gäste mit ein. So konnte ich gleich zu Beginn stolz auf Theo sein, weil er die Ursache für die Gefiederfärbung der Flamingos erklären konnte, nämlich durch die karotinhaltige Nahrung, zum Beispiel Krabben.

Erdmännchen auf Wachposten   Copyright: Zoo Leipzig
Erdmännchen auf Wachposten Copyright: Zoo Leipzig

Bei den Lieblingen der Zoobesucher, bei den Erdmännchen, lauschten alle aufmerksam, was die Lotsin über diese possierlichen Tierchen, die sehr sozial leben, zu berichten wusste. Die Kinder konnten es gar nicht fassen, dass diese kleinen Schleichkatzen zu den Raubtieren gehören. Amüsant fanden sie die Findigkeit und Geschicklichkeit der Erdmännchen, von denen sich im Jahre 2004 gleich einige Exemplare selbständig  gemacht hatten. Neugierig, wie diese Spezies nun einmal ist, wollten sie ihre Umgebung erkunden. Als fleißige Erdarbeiter hatten sie sich unterirdisch  in die Freiheit begeben, tauchten unter den Besuchern, bei den Pinguinen, im Pongoland, in der Kiwara - Savanne, ja sogar im Rosental auf. Die Aufregung kann man gut verstehen - die Tierpfleger hatten alle Hände voll zu tun, die Ausreißer einzufangen. Um weitere Spaziergänge zu vermeiden, wurden aufwendig die Mauern um das Gehege „vertieft". Aber was geschah 2008? Diesmal wählten sie den Luftweg, kletterten einfach über die Felsen und gelangten so in die ersehnte Freiheit, wurden aber wesentlich eher entdeckt.

Zebra Foto: Wolfgang Rullik
Zebra Foto: Wolfgang Rullik

Bei den Zebras konnte Theo abermals ins Geschehen eingreifen. Er wusste, dass die Babys ihre Mütter an den Streifenmustern und am Geruch erkennen. Wir erfuhren, dass die Jungtiere schnell wachsen, dass ihre Färbung nachdunkelt, dass Mutter und Kind, damit sie sich aneinander gewöhnen, zunächst von der Herde etwas isoliert werden. Denn  auf freier Wildbahn soll es vorkommen, dass ein kinderloses Weibchen sich ein Baby aneignet, das dann jedoch dem Untergang geweiht ist, weil die Adoptivmutter es nicht ernähren kann.

Lustig fanden alle, dass dem Giraffenbullen Max (geboren 1995, eine Handaufzucht) die Flasche mit Hilfe einer Leiter verabreicht werden musste. Im Übrigen ist Max ein recht produktiver Geselle, denn er hat fünf lebende Nachkommen gezeugt.

Lama Horst  Copyright: Zoo Leipzig
Lama Horst Copyright: Zoo Leipzig

Nach einem interessanten Besuch im Pongoland machten wir bei dem Lama Horst, dem Fernsehstar, und dem Alpaka Harry halt. Hier erfuhren wir eine amüsante Episode über eine Geburtstagsfeier anno 2008. Zu der Party waren illustre Gäste geladen. Als Höhepunkt im Programm war die Fütterung von Horst und Harry vorgesehen. Der Tierpfleger gab den Hinweis, erst Harry mit Leckerli zu verwöhnen, da er schnell eifersüchtig und dann ungemütlich wird. Wer weiß, was in Horsts Partner gefahren war, jedenfalls machte er blitzschnell eine rundum Bewegung mit dem Kopf, rülpste und spuckte um sich. Die Festkleidung der Geladenen erhielt auf diese Weise eine Verzierung in Form einer „Brosche", bestehend aus Harrys halbverdauten, übel riechenden Mageninhalt. Zum Glück war es warm, die Kleidung konnte gewaschen werden und trocknete schnell. Sogar die Tierpfleger waren überrascht, weil die beiden Wiederkäuer sich höchstens gegenseitig bespeien.

So kehrten wir voller angenehmer Eindrücke nach Hause zurück und hatten viel Gesprächsstoff. Auf die Frage, woran meine Enkel sich erinnerten, kam die prompte Antwort:„Besonders an die Geschichte vom klugen Elefanten." Doch das war der Inhalt der vorangegangenen Geschichte.

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