Für einen der ganz Großen in der Musikgeschichte fanden vier Konzertserien und ein Sonderkonzert zum 200. Geburtstag am authentischen Ort statt.
Seit dem Jahre 2001 ist das einzigartige klassizistische Haus in Leipzigs Inselstraße, in dessen erstem Stockwerk das junge Künstlerpaar Robert und Clara Schumann 1840 nach der Hochzeit Wohnung nahm, für Besucher zugängig. Das kleine, aber attraktive Museum, eingerichtet vom Robert-und-Clara-Schumann-Verein, wird dominiert von der Ausstrahlung des stilgerecht restaurierten Konzertsaales und - seit kurzem auch - vom modern gestalteten Arbeitszimmer Schumanns. Voller Leben ist das Haus, vor allem durch die von der Rahn-Dittrich-Group dort etablierte Grundschule.
Im nun allmählich verklingenden Jubiläumsjahr hat der Schumann-Verein neben Sonderkonzerten, so am Geburtstag des Komponisten, vier anspruchsvolle Reihen gestaltet (www.schumann-verein.de). Mit einer Folge von Konzerten mit Studenten der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy", die zum erfolgreichen Kontinuum der Veranstaltungen des Hauses seit Jahren gehören, wurde das Festjahr eröffnet. Im Februar begann eine Serie von vier Klavierabenden, die sich Frédéric Chopin und Norbert Burgmüller (beide ebenfalls Jubilare des Jahrganges 1810), und den mit Schumann befreundeten Komponisten Mendelssohn und Brahms widmeten. „Schumanns Frühling" waren sieben Konzerte mit dem teilweise noch nahezu unbekannten, nichtsdestoweniger epochalen Liedschaffen des Meisters betitelt.
Die Schumann-Festwoche vom 09. bis 19. September - in diesem Jahr unter dem Titel „Schumanns Welt" - setzte sich das ehrgeizige Ziel, das komplette Klavierwerk Schumanns - neben Vorträgen, Lesungen und Spaziergängen - darzubieten. Nur einige der erstrangigen Pianisten seien erwähnt: Ragna Schirmer, Andreas Staier, Tobias Koch, Klaus Sticken, Franz Vorraber, Roberto Prosseda und András Schiff. Diese Reihe gestaltete sich zu einem großen Erfolg. Auch von den Pianisten selbst ging ein besonderes Lob aus, nämlich hinsichtlich des (durch die Leipziger Firma Martin Schwabe) restaurierten Wilhelm-Wieck-Flügels. Eine Buchveröffentlichung - sozusagen aus dem Hause - von Christiane Sporn und Hans Joachim Köhler mit dem Titel „Liebesfrühling" (bei Lehmann's Media) erschien bereits zur Buchmesse im März. Sie widmet sich der Leipziger Zeit Robert Schumanns, in der sich sein Schöpfertum in voller Breite entfalten konnte und die ihn in die Reihe der ganz Großen der Musikgeschichte und - Gegenwart gestellt hat.
Auch für den mit dem Hause vertrauten Besucher war es ein erhebendes Erlebnis, dass er durch das historisch getreu restaurierte Treppenhaus in die nun eindeutig identifizierte einstige Wohnung gelangte, und dass er durch den langen Gang im Inneren - entlang an attraktiven Darstellungen des Stammbaums und an den Markierungen der originalen Raumnutzung - ins Schumann'sche Arbeitszimmer schreiten durfte. Im modernen Design verweist der geweihte Raum auf Schumanns Doppeltätigkeit als Musikschriftsteller und Komponist und bietet dem Besucher zahlreiche Entdeckungsmöglichkeiten visuell und akustisch.
Das Ensemble der historischen Räume wird auch in Zukunft die Besucher dieses authentischen Ortes begeistern können.