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N wie Ninive
Erzählungen

In metaphorisch einprägsamen Stil  werden verschiedene Schicksale erzählt, die ihren Haupthelden alles abverlangen, sie an ihre Grenzen bringen. Bei der Frage nach der Schuld, nach Gerechtigkeit und Gott verstricken sich Zukunft und Vergangenheit. 

"Er hat einen eigenen Ton, ein bisschen mecklenburgisch erdenschwer, aber dann auch wieder sehr poetisch"

Frankfurter Allgemeine 07.10.2014 Nr. 232 S. 10 

Robert und Clara Schumann

Robert und Clara Schumann

Prof.Dr. Hans Joachim Köhler

 

Robert Schumann erleben wir heute als den Schöpfer einer „neuen poetischen Zeit", als Mitschöpfer der musikalischen Romantik, der mit seiner Musik zugleich begreifbar macht, dass Kreativität ihre Kraft aus dem Unterbewussten schöpft. Seine Kunst wird zu einer zeitlosen Erscheinung, die in jeder Zukunft aktuell zu sein vermag.

Schumanns "Götter" über dem Klavier, Foto: HJ Köhler
Schumanns "Götter" über dem Klavier, Foto: HJ Köhler

Sein Lebenslauf (1810 - 1856) beginnt in Zwickau, verweilt über sechzehn hochintensive Jahre in Leipzig, setzt sich in der schaffensträchtigen Dresdener Zeit fort und endet  tragisch in Düsseldorf. Die Jahre in Leipzig aber sind die der Selbstwerdung und Selbsterkenntnis eines Genies.

Clara Wieck, (1819 - 1896) - die spätere Ehefrau Schumanns -  wird in Leipzig geboren. Sie verbringt ihre Kindheit im festen Regelwerk der autoritären väterlichen Erziehung, die sie allerdings frühzeitig zur erfolgreichen Pianistin macht (1832 erste Parisreise, 1838 Wienreise mit Ehrung als K.u.K. Kammervirtuosin). Die in jungen Jahren beginnende Liebe zu Robert Schumann reift bald  zu jener einzigartigen Paarbeziehung heran, als die die berühmte Künstlerehe Robert und Clara Schumanns in der Welt gilt.

Schumann, der - mütterlicher Bitte gehorchend - 1828 in Leipzig ein Jurastudium aufnimmt (das er nach einem Ortswechsel nach Heidelberg definitiv abbricht), - muss  einen verschlungenen Lebenspfad bewältigen (Klavierstudium bei Claras Vater, Friedrich Wieck, Kompositionsunterricht bei Heinrich Dorn, Eröffnung der Neuen Zeitschrift für Musik), bis er  - nun Ehemann Clara Schumanns - als Musik-Journalist und schließlich Komponist seine Weltbedeutung erlangt.

Clara und Robert Schumann
Clara und Robert Schumann
Ein schweres Hemmnis auf diesem Wege war die Weigerung Friedrich Wiecks, ihm seine Tochter zur Ehefrau zu geben. Ein psychisch belastendes gerichtliches Verfahren führte ihn in die Tiefen seelischen Erlebens, aber endlich auch auf die Höhen ehelichen Glückes, das er mit Clara (Hochzeit am 12. September 1840) teilen durfte. Seine Musik erlangte wohl nicht zuletzt durch jene an die Grenzen der Belastbarkeit rührende Krise die Kraft und Allgemeingültigkeit ihrer Aussage. Nach der Hochzeit erfuhr sein Schaffen einen unbeschreiblichen Aufschwung, der ihn über die bisher von ihm gepflegten Gattungen Klaviermusik und Sololied in die Bereiche der Sinfonik (Frühlingssinfonie, d-Moll-Sinfonie), Konzert (Konzert für Klavier und Orchester op. 54), Kammermusik (Streichquartette op. 41 u.a.) und Oratorium („Das Paradies und die Peri", „Szenen aus Goethes Faust") führte. Seine Neue Zeitschrift für Musik redigierte Schumann bis 1844. Zu jenem Zeitpunkt am Ende des Jahres 1844 erfolgte die Übersiedelung der Familie nach Dresden. Die überstarke Fesselung durch die mit der Zeitschrift verbundenen Pflichten und die erhoffte Freisetzung für die künstlerische Arbeit waren Hauptursachen des Wechsels.

Clara Schumann musste in den ersten Ehejahren zwar eine Einschränkung ihrer pianistischen Ambitionen hinnehmen, erlangte aber dafür eine bedeutende Bereicherung auf vielen Ebenen: Sie komponierte mit größerer Eigenständigkeit, erlernte Techniken wie Partiturschreiben und Klavierauszüge herstellen, erreichte einen hohen Standard der ästhetischen Urteilskraft und widmete sich der Lektüre vor allem zeitgenössischer Literatur. Vor allem bildete sie ihren Interpretationsstil aus, der für ihr Jahrhundert prägend war und sie zur Sachwalterin des Schumannschen Klavierschaffens machte. Sie wurde Mutter von zwei Kindern (in Leipzig; es folgten weitere sechs) und eine charmante und versierte Gastgeberin (Besuche von Mendelssohn, Liszt, Berlioz, Andersen, Wagner).

Wohnhaus der Familie Schumann, Foto: W. Brekle
Wohnhaus der Familie Schumann, Foto: W. Brekle

Das erste Wohnhaus des Künstlerpaares in der Leipziger Inselstraße 18 beherbergt  die private Grundschule Clara Schumann, ein stilvolles Museum und einen historisch restaurierten Konzertsaal. Der Robert-und-Clara-Schumann-Verein veranstaltet dort Konzertreihen und die alljährlich im September stattfindende Schumann-Festwoche, die bereits zu einer unverzichtbaren Tradition geworden ist. (www.schumann-verein.de)

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