Robert Schumann erleben wir heute als den Schöpfer einer „neuen poetischen Zeit", als Mitschöpfer der musikalischen Romantik, der mit seiner Musik zugleich begreifbar macht, dass Kreativität ihre Kraft aus dem Unterbewussten schöpft. Seine Kunst wird zu einer zeitlosen Erscheinung, die in jeder Zukunft aktuell zu sein vermag.
Sein Lebenslauf (1810 - 1856) beginnt in Zwickau, verweilt über sechzehn hochintensive Jahre in Leipzig, setzt sich in der schaffensträchtigen Dresdener Zeit fort und endet tragisch in Düsseldorf. Die Jahre in Leipzig aber sind die der Selbstwerdung und Selbsterkenntnis eines Genies.
Clara Wieck, (1819 - 1896) - die spätere Ehefrau Schumanns - wird in Leipzig geboren. Sie verbringt ihre Kindheit im festen Regelwerk der autoritären väterlichen Erziehung, die sie allerdings frühzeitig zur erfolgreichen Pianistin macht (1832 erste Parisreise, 1838 Wienreise mit Ehrung als K.u.K. Kammervirtuosin). Die in jungen Jahren beginnende Liebe zu Robert Schumann reift bald zu jener einzigartigen Paarbeziehung heran, als die die berühmte Künstlerehe Robert und Clara Schumanns in der Welt gilt.
Schumann, der - mütterlicher Bitte gehorchend - 1828 in Leipzig ein Jurastudium aufnimmt (das er nach einem Ortswechsel nach Heidelberg definitiv abbricht), - muss einen verschlungenen Lebenspfad bewältigen (Klavierstudium bei Claras Vater, Friedrich Wieck, Kompositionsunterricht bei Heinrich Dorn, Eröffnung der Neuen Zeitschrift für Musik), bis er - nun Ehemann Clara Schumanns - als Musik-Journalist und schließlich Komponist seine Weltbedeutung erlangt.
Clara Schumann musste in den ersten Ehejahren zwar eine Einschränkung ihrer pianistischen Ambitionen hinnehmen, erlangte aber dafür eine bedeutende Bereicherung auf vielen Ebenen: Sie komponierte mit größerer Eigenständigkeit, erlernte Techniken wie Partiturschreiben und Klavierauszüge herstellen, erreichte einen hohen Standard der ästhetischen Urteilskraft und widmete sich der Lektüre vor allem zeitgenössischer Literatur. Vor allem bildete sie ihren Interpretationsstil aus, der für ihr Jahrhundert prägend war und sie zur Sachwalterin des Schumannschen Klavierschaffens machte. Sie wurde Mutter von zwei Kindern (in Leipzig; es folgten weitere sechs) und eine charmante und versierte Gastgeberin (Besuche von Mendelssohn, Liszt, Berlioz, Andersen, Wagner).
Das erste Wohnhaus des Künstlerpaares in der Leipziger Inselstraße 18 beherbergt die private Grundschule Clara Schumann, ein stilvolles Museum und einen historisch restaurierten Konzertsaal. Der Robert-und-Clara-Schumann-Verein veranstaltet dort Konzertreihen und die alljährlich im September stattfindende Schumann-Festwoche, die bereits zu einer unverzichtbaren Tradition geworden ist. (www.schumann-verein.de)