Als in Leipzig im November 1933 bekannt wurde, dass der Physiker Werner Heisenberg den Nobelpreis erhält, bestellten die Teilnehmer des Seminars zur Struktur der Materie beim Juwelier eine goldene Krawattennadel mit der Planck-Konstante h. Die Nachricht vom 3. Oktober 2022, dass der Nobelpreis für Medizin und Physiologie an Svante Pääbo in Leipzig geht, ließ das gesamte Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie am Deutschen Platz aufjubeln, weil Pääbo in diesem Institut seit 1997 forscht. Aber auch uns Journalisten schlug das Herz höher als sonst. Die Leipziger Volkszeitung brachte am Tag darauf im Großformat ein Bild, das Pääbo neben der Nachbildung eines Neandertaler-Skeletts zeigt, denn für "die Erforschung der Evolution des Menschen und dessen ausgestorbenen Verwandten" erhält der Leipziger Forscher den Nobelpreis. Unter dem Bild vom Beieinander eines Neandertaler-Skeletts mit Svante Pääbo, dem genetischen Erforscher der bereits 1856 im heutigen Nordrhein-Westfalen entdeckten Menschenform, ist eine kleinere Aufnahme zu sehen. Sie zeigt Pääbo schwimmend im Wasser. In voller Bekleidung! Nach einem feierlichen Glas Sekt war es richtig nass geworden: "Pääbos Forschungsteam warf den Schweden freudetrunken in ein Wasserbecken des Instituts", berichten Mathias Wöbking und Gisela Kross in der Leipziger Volkszeitung vom 4. Oktober 2022 mit stillem Vergnügen.
An der traditionsreichen schwedischen Universität Uppsala hat der junge Arzt, Geologe, Botaniker und Zoologe Carl von Linné (1707 – 1778) einst 1728 seiner Karriere Schwung verliehen. Linné stieß als Student in einem Journal, das in Leipzig herausgegeben worden ist, mit der Nase auf die neuesten Ideen zur Sexualität der Pflanzen. In der Selbstdarstellung hört sich die geistige Revolution im Kopfe des jungen Linné wie folgt an: "Linnaeus las in den Actis Lipsiensibus eine Rezension von Vaillants Traktat: 'De Sexu Plantarum' und fand besonderen Gefallen daran, begann daher, sich die Blüten anzusehen, was denn stamina und Pistillen eigentlich für Dinge wären ..." Der junge Linné wurde auf Rudolf Jakob Camerarius (1665 – 1721) aufmerksam, der in Tübingen am Beispiel der Befruchtung des Bingelkrauts die Existenz von männlichen und von weiblichen Pflanzen und Geschlechtsorganen in den Blüten nachgewiesen hat. Bereits als Student der Medizin richtete Linné seinen Blick auf die Sexualität der Pflanzen, der Tiere und der Menschen. Dabei eröffnete sich eine bis heute gültige Grundaussage: Ohne Genaustausch tragen Pfirsichbäume keine Früchte, schlüpfen aus dem Ei der Henne keine Kücken und bekommen Menschen keine Kinder. Von dem skizzierten Startpunkt aus, den Linné 1728 in Uppsala gesetzt hat, führt ein Pfad bis hin zur Erforschung der Beziehung von Homo sapiens und Neandertaler durch Svante Pääbo und sein Team in Leipzig.
Bereits in seinen jungen Jahren als Doktorand in Uppsala war Pääbo fest entschlossen, dem Genaustausch von Menschen auf die Spur zu kommen, die schon viele Jahrhunderte oder gar Jahrtausende nicht mehr leben, aber die bis heute als Mumien aufbewahrt werden. Der Doktorand, der sowohl Medizin als auch Ägyptologie studierte, nahm 1981 eine Kalbsleber, die er im Supermarkt gekauft hatte, und erhitzte sie in einem Ofen. Der angehende Anthropologe wollte herausbekommen, ob sich aus totem Gewebe DNA isolieren und analysieren lässt. Der nächste Schritt führte durch den Eisernen Vorhang nach Ostberlin. Pääbo durfte im Bodemuseum 30 Proben von Mumien nehmen, um sie dann wieder zu Hause in Uppsala auf "DNA-Fragmente" zu analysieren. Die Ergebnisse publizierte er in einem Fachblatt der DDR-Akademie der Wissenschaften. Über alle diese pikanten Details berichtet Mathias Wöbking in seinem schönen Pääbo-Artikel vom 4. Oktober 2022 anlässlich der Verleihung des Nobelpreises in der Leipziger Volkszeitung. Das Arbeitsgebiet der paläogenetischen Forschungen war begründet. Die Genanalyse ließ sich nun aber nicht nur auf Mumien, sondern auch auf noch viel ältere Knochenproben aus der Menschheitsgeschichte anwenden. Im Verlauf der Forschungen in Leipzig konnte Pääbo nachweisen, dass der Neandertaler und der Homo sapiens miteinander Sex hatten. Durch Genflussanalyse gelang der sensationelle Nachweis, dass verteilt auf alle heute lebenden Menschen "stolze 40 Prozent des Neandertalererbguts überlebt" haben. Wie beim Bingelkraut die Befruchtung zwischen Männchen und Weibchen durch Windbestäubung erfolgt, paarten sich Homo sapiens und Neandertaler häufig und erfolgreich. Linné hätte ein derartiges Forschungsergebnis gefreut. Ohne Genflussanalysen und das heißt ohne das Geheimnis der sexuellen Beziehungen zu lüften, sind weder Blütenpflanzen noch Vögel und auch keine Menschen und Menschenformen in ihrer biologischen Verfasstheit zu verstehen.
Obwohl Pääbo mit der Paläogenetik ein mikrobiologisches Verfahren der Genflussanalyse beim Menschen etabliert hat, ist er kein Reduktionist. Auch er unterscheidet zwischen Genotyp und Phänotyp. Nicht zuletzt wir Menschen sind sprechende und lachende sowie solidarische Wesen und reduzieren uns in unserer kulturellen Evolution nicht auf unsere Gene. Als ich Svante Pääbo am Rande eines Vortrages am 07. Oktober 2005 in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle interviewen durfte, stand die Sequenzierung des Neandertalergenoms noch bevor. Ich fragte den Anthropologen und Genforscher bei dieser Gelegenheit, was das gemeinsame Problem der sehr verschiedenen einzelnen Forschergruppen am Max-Planck-Institut in Leipzig sei. Der in Sachsen wirkende schwedische Forscher antwortete: "Die Frage, der wir im ganzen Institut in Leipzig nachgehen, das ist die Frage: Was macht den Menschen zum Menschen? Was macht den Menschen im Vergleich mit unseren nächsten Verwandten zum Menschen? Im Vergleich mit unseren lebenden Verwandten, den Menschenaffen, aber auch im Vergleich mit ausgestorbenen Verwandten, wie dem Neandertaler? Und eine Antwort auf diese Frage‚ was den Menschen zum Menschen macht, wird nicht nur eine genetische Antwort sein. Es wird auf jeden Fall eine Antwort sein, die das Verhalten und die Psychologie sowie weitere Bereiche beinhaltet." Als Journalist lernte ich im Laufe der Jahre, dass von den Leipziger Anthropologen am Deutschen Platz sehr unterschiedliche Themen angefangen von Genflussanalysen bis hin zu Analysen des Verhaltens sowie des sozialen Handelns von Menschen und Menschenaffen durchgeführt werden. Zu nennen sind Themen wie der Werkzeuggebrauch von Schimpansen, wie die kooperative Jagd bei Schimpansen, aber auch wie die Teilung von Nahrung in Schimpansengruppen oder auch die Frage, welche Rolle der visuellen Wahrnehmung beim Lernen von Kleinkindern und Schimpansenkindern zukommt. Nicht zuletzt die Ernährung von Neandertalern wurde zu einem Thema für Radiobeiträge. Ebenfalls die Lautgebung von Menschenaffen und schließlich die Wanderungspfade des Homo sapiens in der Menschheitsgeschichte ließen sich journalistisch aufgreifen. Es waren zumeist Doktoranden, die mir am Beispiel ihrer Arbeitsprojekte dann auch erläuterten, dass sich beim Lernen, Helfen oder Jagen sowohl in Menschengruppen als auch in Menschenaffengruppen Ich-Du-Beziehungen aufbauen. Eine derartige Einführung in die Personalität des Ichs und der Person sowie der Dynamik des Gruppenlebens in Primatenkreisen geht nun aber damit einher, dass die Einsicht befördert wird: Zum Menschsein gehört das Vermögen, sich in den Anderen oder die Anderen hineinzuversetzen; ein Vermögen, dass beispielsweise beim Helfen sowohl bei Schimpasenkindern als auch bei Menschenkindern analysiert worden ist. Unvergesslich ist mir ferner, wie mir ein Doktorand aus dem Arbeitsbereich von Michael Tomasello das Visuelle Dreieck erläutert hat. Dieses wendete ich gleich zu Hause bei meiner etwa zweijährigen Enkelin an. Ich nahm das Mädchen auf den Arm. Wir gingen im Raum an das Fenster und sie zeigte mir eine Blume. Bei dieser sprachlichen Interaktion mit der Zeigegeste baute sich eine Ich-Du-Beziehung auf. Zumal sich meine Enkelin – was ich vorher nie beachtet hatte - durch Blicke vergewisserte, ob ich nun auch wirklich dort hingeschaut habe, wo sie es möchte und ob ich wie sie die Blume sehe, die sie gerade entdeckt hat. Wer den Homo sapiens will verstehen, der darf also nicht nur zu den Genetikern, sondern muss auch zu den Psychologen gehen und sich ihre Tests anschauen. Aber ebenfalls bei den Feldforschern, die im Freiland und oft mitten im Busch Menschenaffengruppen beobachten, wird Schlag auf Schlag Neues entdeckt, das immer auch ein anderes Licht auf uns selbst wirft.
Eine meiner ersten kleinen Sendungen aus dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie – damals noch auf der Inselstraße beheimatet - hatte den Titel "Wir sind alle Afrikaner". Zum einen sah ich bei dieser Gelegenheit die Sequenziermaschinen, mit denen das überlieferte Erbgut von alten Knochen analysiert wird. Zum anderen lernte ich, dass die Menschenform des Homo sapiens, also unsere biologische und kulturelle Seins- und Lebensform nicht auf allen den Kontinenten entstanden ist, auf denen heute der Homo sapiens zu Hause und verbreitet ist. Ein Schüler und Kollege von Pääbo ist Johannes Krause. Seit 2020 ist Krause der Nachfolger von Pääbo als Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Johannes Krause widmet sich der Erforschung "historischer Epidemien und menschlicher Wanderungsbewegungen". Ein derartiges Thema könnte direkt bei dem jungen Theologen und Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775 – 1854) abgleitet worden sein, der in seinem ersten in Leipzig verfassten Buch Ideen zu einer Philosophie der Natur (1797) davon geschrieben hat, dass die Menschen das "sichtbare, herumwandernde" Problem aller Philosophie seien. Der junge Schelling kannte und schätzte den Leipziger Arzt und Philosophen Ernst Platner, der überhaupt erst das Arbeitsgebiet der Anthropologie begründet und 1772 in seiner Anthropologie für Aerzte und Weltweise programmatisch geschrieben hatte: "Es kommt alles darauf an, was man unter der Philosophie versteht. Ich denke mir nichts anderes dabey, als die Wissenschaft des Menschen ... Der Mensch ist weder Körper, noch Seele allein; er ist die Harmonie von beiden, und der Arzt darf sich, wie mir dünkt, eben so wenig auf jene einschränken, als der Moralist auf diese." Pääbo und Krause sind Nachfahren von Linné, von Platner, aber auch von Schelling, der nun aber keine analytische biologische Anthropologie, sondern mit seinem Freund Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) eine Anthropologie der Freiheit formuliert hat. Pääbo und Krause haben bei ihrer Rede von Anthropologie und vom Herumwandern der Menschen auch nicht allein das tägliche Joggen im Blick. Es geht ihnen nicht nur um die Lokomotion, um die Fortbewegungsweise in anatomischer und physiologischer Hinsicht. Den Forschern aus der wissenschaftlichen Schule von Pääbo geht es um das Entstehen und die Evolution von Homo sapiens insgesamt. Es geht ihnen um ganze Kulturen und deren Wandel im Verlauf von Jahrzehntausenden. Sie erkunden das Herumwandern in und Herauswandern von Homo sapiens aus Afrika und entschlüsseln durch analytische Laborarbeit, mit welchen anderen nahen Menschenverwandten Homo sapiens Gene ausgetauscht hat. Die leitende Frage ist für die heutigen Anthropologen, wie sich Homo sapiens seine globale Verbreitung auf unserem Heimatplaneten erwandert hat. Mit dem Berliner Journalisten Thomas Trappe hat Krause die international wie national erfolgreichen Bücher Die Reise unserer Gene (2019) sowie Hybris. Die Reise der Menschheit zwischen Aufbruch und Scheitern (2021) geschrieben. In diesen Büchern liegt der Fokus auf dem menschheitsgeschichtlichen "Herumwandern". So schreiben Krause und Trappe auf den Schultern des Schweden Linné stehend zum Homo sapiens: "Die ältesten Fossilien des Homo sapiens sind etwa 160000 bis 200000 Jahre alt und stammen aus Äthopien." Wir kommen als der wissende und sprechende Mensch also weder als Interplanetarier aus dem Himmel noch aus Europa, sondern aus dem Land, wo in Bergregenwäldern der gute Kaffee wächst. Die beiden Autoren fassen ihren Wissensstand zum herumwandernden Problem der Philosophie und der Wissenschaft wie folgt und prägnant zusammen: "Welche Routen und Abzweigungen die menschliche Evolution in Afrika nahm, wird wohl noch lange ein Rätsel bleiben, und vielleicht wird es auch nie gelöst. So viel aber lässt sich heute mit Sicherheit sagen: Wir alle haben unsere genetischen Wurzeln in Afrika".
Kein Geringerer als Linné trat als Wegbereiter der Anthropologie in Erscheinung, indem er im Jahr 1758 in Uppsala in der zehnten Auflage seines Hauptwerkes Systema Naturae für unsere Spezies den Fachbegriff Homo sapiens eingeführt hat. Das heißt so viel wie der wissende Mensch. Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951) würde sagen: der sprechende Mensch. Karl Marx (1818 – 1883) und Benjamin Franklin (1706 – 1790) würden ergänzen: "a tool-making animal"; "ein Werkzeuge fabrizierendes Thier". Ein Jahrhundert nach der Einführung des Begriffs Homo sapiens hielt Charles Darwin in London immer noch große Stücke auf Linné. Der englische Naturforscher wies in seinem Buch über Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl (1871) ausdrücklich darauf hin, dass Linné auch in der Anthropologie einen höchst bedeutsamen Schritt gegangen ist. Darwin bekannte sich zu dem Geniestreich, den Menschen als biologische Art aufzufassen, mit den Worten: "In letzterer Zeit sind aber viele unserer besten Naturforscher zu der von dem scharfsinnigen Linné zuerst vorgebrachten Ansicht zurückgekehrt und haben den Menschen mit den Vierhändern in ein und dieselbe Ordnung der 'Primaten' gestellt." Uns zweibeinige Wesen mit den wenigen Haaren als Homo sapiens den Primaten zuzuordnen, das war in den Augen Darwins eine historische Tat. Wie Darwin feierte auch Alfred Brehm den Schweden Linné als "Altvater der Tierkunde". Auch Brehm ist eine Leipziger Pflanze. Er lebte von 1858 bis 1862 als Naturkunde- und Geographielehrer in der Stadt der erfolgreichen Verlage, bevor er als Zoodirektor nach Hamburg ging. Er betonte in "Brehms Thierleben", dass Linné einer "der größten Naturforscher aller Zeiten" gewesen sei. Vor allem wendete sich Brehm dem "unsterblichen Werke 'Systema naturae'" mit der Einteilung der Tiere in sechs Klassen zu. Bei der Diskussion des Vergleichs von Mensch und Tier zog Brehm einen interessanten Leitspruch heran: "Alles Thier ist im Menschen, aber nicht aller Mensch ist im Thiere!" Mit dieser Formel gelingt es, die Reduktion des Menschen auf ein Naturwesen zu vermeiden, so sehr Homo sapiens samt seiner Genausstattung mit den von Pääbo nachgewiesenen Neandertaler-Anteilen auch ein Teil der Natur ist. Heute erblicken gerade auch die Anthropologen vom Max-Planck-Institut in Leipzig deutlich mehr Mensch im Tier als das zu Zeiten Darwins und Brehms üblich war. Wie sich während der letzten Jahrzehnte die Gewichte noch weiter hin zum Entdecken des Menschlichen in den Tieren verlagert haben, erläuterte Svante Pääbo am 7. Oktober 2005 in Halle in unserem kleinen Interview: "Die moderne Biologie führt eher dazu, dass wir über Tiere mehr als wie über Menschen denken. Es sind sehr viele Sachen, bei denen wir dachten, dass sie bei uns einzigartig sind und nun sehen wir, dass sie auch bei den Tieren wiederzuerkennen sind. Wir können uns nicht mehr so distanzieren von den Tieren, wie wir das früher gemacht haben. Die Diskussion geht heute in eine andere Richtung: Wir erkennen mehr Menschliches in den Tieren."
Mit Wilhelm Ostwald (1853 – 1932) holte sich seinen Nobelpreis für die Erforschung der Katalyse im Dezember 1909 gemeinsam mit Selma Lagerlöf in Stockholm ab. Die Schriftstellerin ist bis heute durch ihren Nils Holgersson und dessen Reise durch Schweden auf dem Rücken einer Wildgans berühmt. Ostwald war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an der Universität Leipzig aktiv, sondern wirkte und lebte bereits einige Jahre als Privatforscher in Großbothen. Der umtriebige Forscher hatte nun aber bei der Begründung der physikalischen Chemie einen wichtigen Partner in Svante Arrhenius (1859 – 1927), der den Nobelpreis im Jahr 1903 errang. Dürfte ich Svante Pääbo zu seinem Werdegang befragen, hätte ich die folgende Vermutung auf dem Herzen: Herr Pääbo, hat ihre Mutter, die eine Chemikerin war, bei der Namensvergabe für ihren Sohn an Svante Arrhenius gedacht, der mit Ostwald seit 1884 um die Wette geforscht hat und dennoch ein guter Freund des Leipziger Begründers der physikalischen Chemie war? Selbst wenn nicht, wird einsichtig, dass Svante Pääbo 2022 die von Ostwald 1909 und von Heisenberg 1933 begonnene Nobelpreis-Tradition in Leipzig auf tüchtige Weise fortsetzt und einen Glanzpunkt in der Wissenschafts- und Geistesgeschichte der Stadt setzt, der die Bürgerschaft mit Freude und Dankbarkeit erfüllt.
Weiterführende Literatur:
Svante Pääbo: Die Neandertaler und wir. Meine Suche nach den Urzeit-Genen. S. Fischer, Frankfurt am Main 2014. 382 Seiten.
Stand 14. Oktober 2022
Bildnachweis
Abb. 1 :
Svante Pääbo. Urheber:The Royal Society
Svante Pääbo (born 20 April 1955) is a Swedish biologist specializing in evolutionary genetics. One of the founders of paleogenetics, he has worked extensively on the Neanderthal genome.
Abb. 2 : Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig. Urheber: Janwo
Abb. 3 :
Svante Pääbo. Tusche auf Folie. Zeichner: Konrad Lindner.
Abb. 4 :
Neanderthal (Homo sapiens neanderthalensis) skull at the National Museum of Natural History, Vilhena Palace, Republic of Malta. Urheber: Emőke Dénes
Abb. 5 :
Reconstruction of the different human lineages with the Sima de los Huesos DNA . Urheber: UtaUtaNapishtim
Abb. 6 :
Carl von Linné 1775. Aus Wikimedia - gemeinfrei.
Abb 7 :
Wilhelm Ostwald (* 21. Augustjul./ 2. Septembergreg. 1853 in Riga; † 4. April 1932 in Leipzig) and Arrhenius November 1904. Aus Wikimedia - gemeinfrei.
Alle Abbildungen, mit Ausnahme Abb. 3, sind Wikimedia entnommen.