Am 4. November 2017, am 170. Todestag von Felix Mendelssohn Bartholdy, wurde auf dem Südfriedhof zu Leipzig am Ehrengrab von Kurt Masur die neu entstandene Grabanlage eingeweiht.
Kurt Masur wurde am 18. Juli 1927 in Brieg, Niederschlesien geboren und starb am 19. Dezember 2015 in Greenwich, Connecticut.
Im Gedenken an den großen Dirigenten, der von 1970 bis 1997 als Gewandhauskapellmeister das Musikleben in Leipzig und in Deutschland prägte, versammelten sich an seinem Grab neben seiner Familie der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, und der Direktor des Mendelssohn-Hauses, Jürgen Ernst.
Leipziger Bürger erinnern sich an Masurs politisches Engagement während der politisch zugespitzten Situation 1989. Er gehörte zu den Verfassern des Aufrufes „Keine Gewalt!“ am 9. Oktober 1989, der zum friedlichen Verlauf der Demonstrationen beitrug.
Für seine Verdienste wurde er viele Male geehrt, angefangen bei mehreren Nationalpreisen der DDR bis hin zum Großen Verdienstkreuz (mit Stern und Schulterband) im vereinten Deutschland, zahlreiche Ehrendoktorwürden von Leipzig über Yale bis zum Royal College of Music kamen hinzu.
Der Leipziger Bildhauer, Markus Gläser, hat in enger Absprache mit der Witwe Masurs, Tomoko Sakurai, ein Relief für das Grab geschaffen. Die Witwe übergab das Kunstwerk der Öffentlichkeit. Die gärtnerische Gestaltung der Grabfläche erfolgt wiederum in Abstimmung mit der Witwe. Die Stadt Leipzig wird zukünftig für die Grabpflege verantwortlich sein. Damit dürfte aller Unmut unter den Leipzigern und den auswärtigen Besuchern des Grabes der Vergangenheit angehören.
Bildnachweis
Alle Fotos: Ursula Drechsel