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Ina Herrmann-Stietz

Seelenimpressionen

Leicht und spielerisch, aber auch selbstkritisch und Hilfe suchend sind die Verse dieses Lyrikbändchens. Ina Herrmann-Stietz teilt mit ihren Lesern Stimmungen und Ereignisse, Zweifel und Sinnsuche. Wie paradox, das sich der Leser in ihren persönlichen Erfahrungen selbst wiederfindet. Er kehrt zurück ins Land seiner Seele, seiner innersten Träume, kann dort Kraft schöpfen und mit erwachten Hoffnungen wieder ins Leben starten.

Albert Geutebrück – ein klassizistischer Baumeister in Leipzig

Albert Geutebrück – ein klassizistischer Baumeister in Leipzig

Dr. Birgit Hartung

Portätfoto von Albert Geutebrück 1863
Portätfoto von Albert Geutebrück 1863

Albert Geutebrück (1801-1868) hat in den Jahren seines Wirkens ein großes und vielfältiges Arbeitspensum bewältigt. Er war gleichzeitig bei mehreren Arbeitgebern angestellt – dem Königreich Sachsen (ab 1823), der Universität Leipzig (ab 1824) und dem Rat der Stadt Leipzig (ab 1827). Für einige Jahrzehnte prägte er maßgeblich das Bild der Messestadt. Den Augustusplatz flankierten das Augusteum, die Chorfront der Paulinerkirche, die Hauptpost und das Preußische Haus, in der Ritterstraße befand sich die Buchhändlerbörse, in der Wintergartenstraße das Schützenhaus, im Johannistal die Sternwarte. Dazu kamen private Bauaufträge wie zum Beispiel das Wohnhaus für W. Felsche in der Grimmaischen Straße oder Kirchenbauten wie die Dorfkirche in Kleinpösna.

Seit 1823 war Geutebrück als Lehrer für Baukunst an der Kunstakademie Leipzig angestellt. Unzufrieden mit Ausstattung und Lehrplan, kämpfte er viele Jahre um eine praxisorientierte Ausbildung. Nach zähem Ringen konnte er am 8. Oktober 1838 die sogenannte Baugewerkenschule eröffnen, deren Direktor er bis zu seiner Pensionierung 1863 blieb. Er bildete in über 40 Lehrjahren mehr als 1 000 Baumeister aus, deren Werke nun nicht mehr nur aus einem „tiefen Empfinden für Harmonie“ heraus entstanden, sondern die jetzt fundierte Kenntnisse in Mechanik, Maurerkunst, dem Fertigen von Baurissen und Kostenanschlägen besaßen.

Augusteum und Paulinerkirche um 1890
Augusteum und Paulinerkirche um 1890


Fast zeitgleich nahm Geutebrück auch seine Arbeit als Universitätsbaumeister auf. Die Universität Leipzig war Anfang der 1830er Jahre erstmals seit ihrer Gründung 1409 finanziell in der Lage, umfassende Um- und Neubauten vorzunehmen. Dabei sah sich Geutebrück aber immer wieder gezwungen, Pläne wie zum Beispiel für das Mauricianum an der Grimmaischen Straße aus Kostengründen stark zu vereinfachen. Diese aufgezwungene Sparsamkeit und der veränderte Kunstgeschmack führten dazu, dass die Universität bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert viele seiner Gebäude durch repräsentativere ersetzte. So musste beispielsweise das Augusteum (erbaut 1830 – 1836) einem monumentalen Neubau von Arwed Roßbach weichen. Andere Bauten wie das Fridericianum an der Universitätsstraße fielen später dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

Einige seiner Werke zeugen aber bis heute von der Meisterschaft dieses klassizistischen Architekten: der „Große Blumenberg“ am Richard-Wagner-Platz (1826-32), das Königliche Palais Ecke Ritterstraße/Goethestraße (1860/61, heute Rektorengebäude der Universität) oder das Alte Lindenau-Museum in Altenburg (1845/46).

Quelle: Das Leipziger Universitätsmagazin 2018 - Alumni

Birgit Hartung

Albert Geutebrück: Baumeister des Klassizismus in Leipzig

Lehmstedt Verlag

ISBN 978-3-937146-05-8

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