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Lutz Fischer

Steuertipps für Vereine
Ein Ratgeber

Dieser Leitfaden richtet sich an Vorstände gemeinnütziger Vereine und soll eine Orientierungshilfe bieten im Hinblick auf grundsätzlich zu beachtende Themen und Aufgabenbereiche der Vereinsgründung und -Verwaltung, insbesondere in Bezug auf rechtliche, steuerliche und verwaltungsrelevante Aspekte.

Robert Blum (1807-1848)

Robert Blum (1807-1848)

Dipl.-Päd. Ursula Brekle

(* 10.11.1807 in Köln; † 9. 11.1848 in der Brigittenau bei Wien)

Robert Blum 1848.
Robert Blum 1848.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier präsentierte am 2. November 2021 im Schloss Bellevue eine Briefmarke zum Gedenken an den Revolutionär Robert Blum. Wer war dieser Mann und was hatte er mit der Republik zu tun?

An der Marktseite des Alten Rathauses in Leipzig steht auf einer Gedenktafel: „Dem Kämpfer für ein geeintes Demokratisches Deutschland zum Gedenken.“ Erinnert wird daran, dass Robert Blum vom Balkon des Alten Rathauses eine flammende Rede an die Leipziger Bürger gehalten hat. Das Motto lautete:

„Verlasst den Boden des Gesetzes nicht!“

In dieser bejubelten Rede verlangte er vom König erneut den Rücktritt der sächsischen Regierung. Diese Forderung stellte er dann am 4. März 1848 im Leipziger Stadtrat. Im November 1845 fanden in Leipzig Kommunalwahlen statt. Blum wurde als einer der Wahlmänner bestätigt und von diesen in den Stadtrat gewählt. Dort nahm er seinen Sitz Anfang 1846 ein. Von Köln war Blum nach Leipzig gekommen, um ab 1832 am Leipziger Theater als Theatersekretär, Bibliothekar und Kassenassistent zu arbeiten. 1844 konnte er das Leipziger Bürgerrecht erwerben. In Leipzig entwickelte sich Blum, rhetorisch begabt, zum Volkstribun und zum politischen Visionär, gab die „Sächsischen Vaterlandsblätter“ mit heraus. Er agierte als leidenschaftlicher Parlamentarier, so zog er im März 1848 ins Frankfurter Vorparlament ein, das die Nationalversammlung vorbereiten sollte.

Nach seinem Eintreffen in Frankfurt wurde Blum zu einem der vier Vizepräsidenten des Vorparlaments gewählt und nahm an den Einweihungsfeiern der Volksvertretung teil. Das Lager der Demokraten, zu denen Blum gehörte, forderten die Schaffung einer Republik.

Frankfurter Nationalversammlung 1848.
Frankfurter Nationalversammlung 1848.

 

In der Frankfurter Nationalversammlung präferierte Blum eine Emanzipation der arbeitenden Klassen durch Bildung und Beteiligung an politischen Entscheidungen. Er stand gegen das Vormachtstreben einzelner Nationen und unterstützte das Konzept eines in allen Teilen freien Europas.

 

„Der Gedanke der Befreiung und Erlösung der Völker […] Das Ziel der Verbrüderung des freigewordenen oder freiwerdenden Westens, das ist es, dem ich meine Stimme leihe. Mit der Erreichung dieses Ziels ist die Freiheit und der Friede in Europa gesichert, mit der Erreichung dieses Zieles ist die größte und intelligenteste Abtheilung der europäischen Staatenfamilie in einer unbesiegbaren Vereinigung zusammen […]“

– Robert Blum am 22. Juli 1848 in der Paulskirche

Frank-Walter Steinmeier ehrte ihn mit den Worten: „Menschenrechte und Demokratie, Rechtsstaat und Pluralismus, Gleichberechtigung und sozialer Ausgleich – alle diese Werte, die heute im Grundgesetz verankert sind und die wir leben, verdanken wir auch dem Engagement von Menschen, die früher als andere und oft mit viel Mut und unter großen persönlichen Opfern für sie eingetreten sind.“ Robert Blum opferte sein Leben.

Hinter der Gedenktafel am Leipziger Alten Rathaus wurde eine Urne mit Erde aus Robert Blums Grab in Wien versenkt. Der Revolutionär war in der Brigittenau nahe Wien von österreichischen Jägern am 9. November 1848 hingerichtet worden.

Die Stadt Leipzig ehrt den berühmten Bürger:

- Sonderausstellung „Moderne Zeiten“ im Stadtgeschichtlichen Museum im zweiten Obergeschoss des Alten Rathauses.

- In Leipzig gibt es eine Robert-Blum-Straße im Stadtteil Schönefeld - Abtnaundorf, einen Platz in Wiederitzsch, eine Robert-Blum-Schule, ein Berufliches Schulzentrum mit sonderpädagischem Profil.

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