Die hervorragend gute Lage an der Kreuzung zweier großer Handelsstraßen war die Voraussetzung, dass sich Leipzig zu einem bedeutenden Handelplatz in Europa entwickeln konnte. Hier kreuzten sich die Via Regia, die vom Rheinland nach Osteuropa führte, und die Via imperii, die von Italien zur Ostsee führte. Bereits 1165 verlieh Otto der Reiche von Meißen das Stadt- und Marktrecht und 1190 bestätigte er die Oster- und Michaelismärkte in Leipzig. Für die Entwicklung des Fernhandels war von größter Bedeutung die Verleihung des Geleitschutzprivilegs durch Dietrich von Landsberg im Jahre 1268. Damit hatten die Herrscher die Weichen für eine kontinuierliche Entwicklung über Jahrhunderte zum bedeutendsten Messeplatz in Europa geschaffen.
So fand 1895 die erste Warenmesse weltweit als Mustermesse statt. Hier präsentierte man die Muster der Waren, um auf dieser Grundlage Handelsverträge zu schließen. Das weltbekannte Logo der Mustermesse mit den zwei übereinander gestellten Buchstaben M stammt aus dem Jahre 1917.
Noch auf dem Gelände der Alten Messe fanden zur DDR-Zeit Frühjahrs- und Herbstmessen statt, die entscheidend vom Ost-West-Handel profitierten.
Deshalb wurden am nördlichen Stadtrand die Gebäude und Anlagen für die Neue Messe gebaut. 1996 konnte die Neue Messe eröffnet werden. Die neue Glashalle ist europaweit eine einzigartige Baukonstruktion aus Stahl und Glas. Der neue Gebäudekomplex bildet das Bindeglied zwischen der sachlichen Architektur der neuen Ausstellungshallen und der alten Messestadt Leipzig, die viele ihrer historischen Messehäuser unter Denkmalschutz gestellt hat.
Eine der bekanntesten Fachmessen findet jeweils im März des Jahres als Buchmesse statt.