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Gottfried Wilhelm Leibniz

Gottfried Wilhelm Leibniz

Florian Russi

Leibniz-Denkmal in Leipzig, Foto: W. Brekle
Leibniz-Denkmal in Leipzig, Foto: W. Brekle

In seiner Schulklasse soll ein Lehrer, der die Schüler beschäftigen wollte, die Aufgabe gestellt haben, die Zahlen von 1 bis 100 zu addieren. Der junge Leibniz, so heißt es, schaute schon nach wenigen Minuten gelangweilt durch das Fenster. Er hatte erkannt, dass es nicht sinnvoll war, 1mal 2 und 3 usw. zusammenzuzählen. Viel mehr ergab die Addition von 1 und 100, 2 und 99, 3 und 98 usw. jeweils die Zahl 101. Also brauchte man nur auszurechnen, wie viel 50 mal 101 ergab und kam so schnell zur richtigen Summe von 5050. Mit diesem Geniestreich soll Leibniz erstmals seine logische Begabung unter Beweis gestellt haben.

Der Sohn eines Jura- und Philosophieprofessors und einer Professorentochter wurde in Leipzig geboren und besuchte dort auch die Schule und - mit 15 Jahren - die Universität. Mit 18 Jahren war er bereits Magister, doch als er mit 20 Jahren schon promovieren wollte, befanden die Leipziger Professoren, dass er dafür zu jung sei. Daraufhin verließ der vielseitig Begabte seine Heimatstadt und promovierte an der Universität Altdorf (bei Nürnberg) zum Doktor beider Rechte. Anschließend besuchte er in vielerlei Funktionen mehrere europäische Städte. Den größten Teil seines Berufslebens stand er im Dienst des welfischen Königshauses. Im Alter von 71 Jahren ist er in Hannover gestorben. An seine Herkunft erinnert ein Denkmal, das nach Fertigstellung des  erneuerten Campus der Universität Leipzig dort wieder  aufgestellt werden  wird.

Florian Russi* hat den berühmten Leipziger so dargestellt: „Einer der letzten großen Universalgelehrten Europas war der in Leipzig geborene Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716). Mit 16 Jahren veröffentlichte er seine erste philosophische Schrift. Er war Philosoph, Rechtswissenschaftler, Mathematiker, Physiker und Alchemist. Mit mehr als 1100 Wissenschaftlern aus 16 Ländern stand er im Briefwechsel. Er war Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften und der Königlichen Akademie in London. 1675 erfand Leibniz die Infinitesimalrechnung. Wegen seiner auf gründlichen Quellenstudien beruhenden Geschichte des Herrscherhauses der Welfen gilt er auch als Stammvater der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung."

 

 

 

* Florian Russi: Worauf wir stolz sein können. Bertuch Verlag. Weimar  2.Auflage 2005

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