Viele Besucher von Leipzig wundern sich, wenn sie durch die Stadt schlendern, dass sie allerorten auf Cafés treffen, die auch noch rege besucht sind. Diese Tradition reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Der Legende nach soll Friedrich der Große den Begriff „Kaffeesachsen" geprägt haben nach einem Vorkommnis auf einem Schlachtfeld im Siebenjährigen Krieg. Sächsische Soldaten, die ihre Kaffeeration nicht erhalten hatten, beschwerten sich bei ihren Kommandeuren: „Ohne Gaffee gönn mir nich gämbfen" und verschwanden vom Schlachtfeld.
Leipzig kann auf das älteste Café des christlichen Europas verweisen: „Zum Arabischen Coffe Baum", in dem seit 1711 ausgeschenkt wird. Das Gebäude wird ab Januar 2019 saniert, die Gaststätte bleibt für 1 1/2 Jahre geschlossen. Dann gab es die legendären Cafés, die leider zerbombt oder abgerissen sind. Im „Merkur" verkehrten Dichter wie Erich Kästner und Joachim Ringelnatz, der hier seinen Kuttel Daddeldu trank.
Im „Corso" , auch Hörsaal 5 genannt, trafen sich Hans Mayer, Ernst Bloch, Uwe Johnson, Christa Wolf, Rainer Kunze, Volker Braun und Christoph Hein. Auch die später berühmten Maler der neuen Leipziger Schule und Musiker gingen aus und ein.
Schlendern Sie durch Leipzig und schauen Sie, wer heute zu sehen ist, der morgen berühmt wird. Schon der Literaturprofessor Ch. F. Gellert wusste: „Schulen und Universitäten sind nicht halb so gut wie die schlechtesten Kaffeehäuser."