Leipzig-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Leipzig-Lese
Unser Leseangebot

Das Kräuterweib vom Hexenberg, Band 3

Bedeutung und Anwendung von Heil- und Gewürzpflanzen

Viola Odorata

Dieser kleine Begleiter für Küche und Kräutergarten bietet Ihnen allerlei wissenwertes über manch unbeachtetes Pflänzchen am Wegesrand, dazu einige Anwendungsbeispiele und Rezeptetipps.

Zwanzig Jahre „interDaF“ – Deutsch lernen in Leipzig

Zwanzig Jahre „interDaF“ – Deutsch lernen in Leipzig

Dr. Peter Gutjahr-Löser

Faust und Mephisto vor dem Auerbachs Keller.
Faust und Mephisto vor dem Auerbachs Keller.

Die Leipziger sind es gewohnt, Auskunft zu geben, wenn Fremde sie nach dem Weg zu Adressen in der Stadt oder um Hilfe bei der Suche nach Gewandhaus, Thomaskirche oder Auerbachs Keller fragen. Wie freundlich dies geschieht, setzt auch immer wieder die Studenten, die aus aller Welt kommen, um in Leipzig Deutsch zu lernen, und die ausländischen Deutsch-Lehrer, die sich in der Messestadt fortbilden wollen, in Erstaunen. Diese Ausländer besuchen Sprach- und Fortbildungskurse bei „interDaF", das die Tradition des „alten" Herder-Instituts der Universität Leipzig fortführt. Dass die Teilnehmer aber die Leipziger auf offener Straße um Auskünfte bitten, ist kein Zufall: Es gehört zur Methode, wie sie Deutsch lernen oder ihre Kenntnisse verbessern sollen - nämlich durch unmittelbare praktische Anwendung des Gelernten.

Welchen Erfolg diese Methode mit sich bringt, haben kürzlich zwei chilenische Deutschlehrerinnen in einem Zeitungsbeitrag ihres Landes so beschrieben: „Durch verschiedene

Beobachtungsaufgaben und Stadterkundungen konnten wir uns an die Ortschaft annähern und dabei auch eine interessante Erfahrung mit einem Team des MDR-Fernsehens machen. Der Moderator Stephen Hofmann und zwei Kameramänner zogen mit uns in das Kneipenmeilen- und Studentenviertel der Stadt: die Südvorstadt. Sie filmten unsere Kontaktaufnahmen mit den Leipzigern und alles ergab sich sehr locker und lustig."

Dass darüber das Fachliche nicht zu kurz kommt, liest sich in dem Bericht über ihre Leipziger Fortbildungserfahrungen so: „In der Gruppe gab es junge Lehrer und auch Studenten aus verschiedenen Ländern: Algerien, Brasilien, China, Finnland, Griechenland, Indonesien, Holland, Polen, Russland, Saudi Arabien, Serbien, aus den USA und Chile. Es war sehr beeindruckend, sowohl die Deutsche Sprache vor dem Hintergrund der verschiedenen Kulturen zu betrachten als auch die Didaktisierung der unterschiedlichen Aktivitäten von den Dozentinnen, die jederzeit bereit waren, unsere mitgebrachten Erfahrungen an Schulen und Universitäten zu betrachten."

Seit der Gründung von „interDaF" im Jahr 1992 haben inzwischen über 4 000 ausländische Deutschlehrer solche Kurse besucht und sind in aller Regel als begeisterte Freunde Leipzigs und Deutschlands in ihre Heimatländer zurückgekehrt, um dort weiter und neu motiviert die deutsche Sprache zu vermitteln.

Die Zahl der Studienbewerber, die sich bei interDaF in Leipzig durch den Erwerb der erforderlichen Sprachkenntnisse auf die Zulassung zum Studium an einer deutschen Universität vorbereitet haben, liegt wesentlich höher: niemand hat es genau gezählt, aber da es jedes Jahr mehr als 600 Kursteilnehmer gibt, liegt die Zahl heute über 12 000.

Eine junge Israelin schrieb kürzlich an ihren Stipendiengeber, den „Deutschen Akademischen Austauschdienst", der im Auftrag des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland versucht, Ausländer zum Studium in Deutschland zu veranlassen oder ausländische Wissenschaftler an deutschen Universitäten und Forschungsinstituten eine Beschäftigung zu vermitteln: Ich möchte mich hiermit beim DAAD für den sehr guten und lehrreichen Deutschkurs am interDaF-Institut in Leipzig, der eine großartige Erfahrung und enorme Bereicherung für mich war, und bei Ihnen für ihre Hilfe bedanken. Wie Sie wissen, ist es schon lange mein großer Traum gewesen, in Deutschland Deutsch als Fremdsprache zu studieren, um danach in Israel Deutsch zu unterrichten. Der Verwirklichung dieses Traumes bin ich mit dem Erhalt meines Stipendiums ein großes Stück näher gekommen. ... Ich habe meine Zeit in Leipzig - fast vier Monate - und das Lernen am interDaF-Institut sehr genossen und viel gelernt, die Betreuung war umfassend und die Lehre ausgezeichnet. Vom ersten Kurstag an war alles - sowohl was den Deutschkurs selbst betraf, als auch das „Rundherum" zum Leben in Leipzig - perfekt geplant und genau erklärt und beschrieben. Eigenes Recherchieren war nicht nötig. Auch habe ich in einem sehr schönen Zimmer in einem Wohnheim gewohnt.

Für die Organisation waren zwei sehr nette Mitarbeiterinnen, verantwortlich, die all meine Fragen beantwortet und mir alles erklärt haben und mir durch ihre Hilfsbereitschaft und ihr Verständnis das Gefühl gegeben haben, als ausländische Studentin hier zuhause zu sein. Die Fachberaterin Deutsch als Fremdsprache war sehr engagiert und professionell und hat mich in den Kurs mit dem für mich passenden Sprachniveau eingestuft. Sie hat mir auch zusätzlich bei den schriftlichen Aufgaben geholfen, bei denen ich Schwierigkeiten hatte. Meine Lehrerin ist für mich ein mustergültiges Beispiel. Wenn ich später einmal in Israel Deutsch unterrichten werde, werde ich mich gewiss sehr oft an sie und ihre didaktischen Methoden erinnern. Neben ihrem perfekten Unterricht hat sie es geschafft für jeden einzelnen Studenten eigene passende Wege zu finden und mit ihnen eine Sprache zu sprechen. Nur so wird meiner Meinung nach der Lernerfolg überhaupt erst ermöglicht. ... Das Stipendium gibt mir nun die Möglichkeit der Verwirklichung meines Traumes ein großes Stück näher zu kommen, eine Möglichkeit, die mir weder mein Land Israel noch meine Familie geben konnten. Ich trage auch meinen Teil zur Verwirklichung bei, indem ich meine Zeit intensiv und gewissenhaft nutze, meine Deutschkenntnisse ständig zu verbessern ... Dafür vielen Dank!"

So gewinnt Leipzig Freunde - nicht durch schöne Worte, sondern durch intensives und auf lange Frist angelegtes Bemühen um junge Menschen aus aller Welt. Und dass die Mitarbeiter von interDaF - rund 50 - diesen Erfolg am 8. November mit dem besonderen Dank des Oberbürgermeisters im Alten Rathaus feiern, versteht sich fast von selbst.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Anzeige:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen