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Zu Gast in Weimar

George Eliot; deutsche Übersetzung: Nadine Erler

Zu den vielen Künstlern, die es nach Weimar zog, gehörte auch die englische Schriftstellerin George Eliot. Im Sommer 1854 verbrachte sie drei Monate im kleinen, doch weltberühmten Städtchen an der Ilm. George Eliots schriftlich festgehaltenen Eindrücke sind äußerst amüsant. Dieser Blick einer Fremden lässt Weimar in anderem Licht erschienen.

Broschüre, 40 Seiten, 2019


Sachsen an der Riviera

Sachsen an der Riviera

Lene Voigt

Meeresstrand. Foto: W. Brekle
Meeresstrand. Foto: W. Brekle

                                                                                  I.

"Guck eener an, da gommt ja de Frau Bärnharden angelaatscht ! Is de Meechlichgeet ! Da sieht mersch wieder ämal so richtch, wie gleen doch unsre Ärdguller is. Gaum hat mer sich in Leibzch Adjeh gesaacht, da rammelt mer glei wieder an dr Riffijera uffenander los. Nu, hammse denn ooch schon ämal ä Schbielichen risgiert driem ins Gasino, meine Bärnharden ?"

"Wo dänkense denne hin, Frau Ungern ! Mir sin doch geene Hochschtabler, mei Alder un ich. Nee, nee, dr Schbieldeifel gricht solide Leite nich in de Gralln. Das wär doch änne Sinde un Schande, wenn mer unser scheenes ährliches Gäld bei dän Moloch da neinfacken däten. Wie ofte hat mer schon geläsen, daß de Mänschen da drinne ä färmlicher Glabbs backt un dasse ihr ganzes Grämichen drbei verbulvern. Un was is hernachens äs dicke Ende ? Ä Volldräffer nein in de Bärne ! Nu, desderwäächen sin mer nich hier nunter gemacht. Umbring genn mer uns ooch drheeme."

"Sähnse, Bähnharden, da sinse genau so ä gediechner Schlaach wie mei Willi un ich. Mir machen egal ä großen Umboochen um das lastriche Gasinodinks rum. Sicher is sicher. Awer jetzt missen mer unser blätzliches Wiedersähn unbedingt mit äwas Nasses feiern. Da gibbt's nämlich hier so ä fiffches Dräbbche, das heeßt Schbumande. Ich saache Ihn, das Zeich gommt beinahe an unsre Leibzscher Gose ran."

                                                             &nnbsp;                       II.

"Häärnse mal, Härr Schnietzlich, was'ch sie schon lange fraachen wollte: Hamm Sie in Ihrn Hodälle driem denn nur ooch solche Schwierichgeeten mitn Ower wäächen dr Verschtändichung ?"

"Nu, allemal, mei liewer Härr Mehlhorn, mir geht's grade so. Da heeßt's immer, de Brieder schbrächen fließend Deitsch, awer gemärkt habb'ch noch nischt drvon. Wie'ch neilich um ä Sämmlichen zur Subbe gebäten habbe, da hat mich där Esel ärscht ä Weilchen ganz dämlich angeguckt, un wissense, was'r hernachens glicklich angeschläbbt brachte ? De Sämfbiggse !"

"Jaja, se meechen ja sonst ganz fichelande Gärle sin, de Idalchäner, awer in de deitsche Schrache, da fitzense sich nich nein."

Quelle:

Voigt, Lene: Mir Sachsen. Band II. Leipzig 1925 - Erstausgabe

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