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Paulus Luther

Sein Leben von ihm selbst aufgeschrieben. Ein wahrhaftiger Roman

Christoph Werner

Ein lesenswerter und informativer historischer Roman, der das Leben Paul Luthers - jüngster Sohn Martin Luthers und seines Zeichens fürstlicher Leibarzt und Alchimist - erzählt.

Luther an seine Frau Käthe

Luther an seine Frau Käthe

Katharina von Bora gemalt von Lucas Cranach d. Älteren (gemeinfrei)
Katharina von Bora gemalt von Lucas Cranach d. Älteren (gemeinfrei)

Katharina von Bora stammte aus einer wenig begüterten adligen Familie aus Sachsen. Sie war als Nonne in das Zistersienserinnenkloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma eingetreten. Im Zuge der Reformation floh sie zusammen mit acht anderen Nonnen nach Wittenberg, wo sie am 13. Juni 1525 Martin Luther heiratete. In der Ehe unterstützte sie ihren Mann wesentlich, indem sie mit Tatkraft und Geschick ein kleines wirtschaftliches Unternehmen aufbaute: So bewirtschaftete sie Ländereien, betrieb Viehzucht und unterhielt eine Bierbrauerei. Sie sicherte mit ihren Unternehmen die ökonomische Grundlage der Familie und für Luthers Studenten. Als die Pest ausbrach, richtete sie ein Hospiz für die Kranken ein, das sie führte. Da sie couragiert anpackte und gewissermaßen stets „das Regiment führte", redete sie Luther gern mit dem Spitznamen „mein Herr Käthe" an.

Das Sterbehaus in Torgau, in dem die Lutherin am 20. Dezember 1552 an den Folgen eines Unfalls mit der Kutsche starb, befindet sich heute eine Katharina-von-Bora-Gedenkstätte, in der das Andenken an diese starke Persönlichkeit bewahrt wird.

                                                                                                               Ursula Brekle

Martin Luther an seine Frau Käthe

                                                                                     Dessau, den 29. Juli 1534

Gnade und Fried in Christo. Lieber Herr Käthe! Ich weiß dir nichts zu schreiben, weil M. Philipps sampt den Andern selbst heim kommen. Ich muß länger hie bleiben umb des frommen Fürsten willen. Du magst denken, wie lange ich hie bleiben werde, oder wie du mich los machst. Ich halt, M. Franciscus wird mich wieder los machen, wie ich ihn los gemacht habe, doch nicht so balde.. Gestern hatt ich einen bosen Trunk gefasset: da mußt ich singen. Trink ich nicht wohl, das ist mir leid, und thäts son recht gerne, und gedacht, wie gut Wein und Bier hab ich daheime, dazu eine schone Frauen oder (sollt ich sagen) Herren. Und du thätest wohl, daß du mir herüberschicktest den ganzen Keller voll meins Weins und ein Pfloschen deines Bieres so erst du kannst. Sunst komme ich für dem neuen Bier nicht wieder. Hiermit Gott befohlen sampt unsern Jungern und allem Gesinde. Amen.

Mittwochen nach Jacobi, 1534.

                                                                                  Dein Liebchen

                                                                                                            Mart. Luther, D.

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