Dieses Café in der Südvorstadt ist das einzige, das in Leipzig als altes originales Café erhalten geblieben ist: Die wunderbare Art déco - Ausstattung wurde 1930 vom Konditormeister Lutze installiert. Dazu gehören die warme Holztäfelung, die Thonet-Stühle, Gardarobenständer und Eckbänke und die verglaste Veranda. Gerade die Gebrauchsspuren schaffen die Patina, die, zusammen mit dem Licht, eine einzigartige Atmosphäre zaubert.
Schon in den Anfängen (ab1919) gab es legendäre Stammtische, so um den Gewandhauskapellmeister Arthur Nikisch, der vor oder nach seiner Arbeit ein gern gesehener Gast war. Schließlich lag die Arbeitsstätte nur um die Ecke, das im Krieg zerstörte Gewandhaus im Musikviertel.
In der DDR-Zeit machte sich das Café einen Namen mit Chanson - und Jazzabenden, die wegen der kritischen Liedermacher stark nachgefragt waren.
Das „Grundmann" ist heute als Leseort verschiedener Autoren in der Szene bekannt und beliebt und es wird wieder musiziert. Und, es gibt wieder Stammtische: Leipziger Maler und Grafiker treffen sich zum Debattieren. Es soll auch die Trikolore gehisst werden, wenn sich die Deutsch - Französische - Gesellschaft trifft. Zu vermuten ist, dass dann nicht nur sächsischer Kaffee getrunken wird.
Ist es überhaupt noch wichtig zu erwähnen, dass das Konditor- und Speisenangebot, mit Mittags- und Abendkarte, ganz ausgezeichnet ist?!