Sehr bekannt ist das Leipziger Allerlei, das aber häufig nicht traditionell und nicht vollständig angeboten wird. Werden also nach dem Originalrezept verschieden frische Gemüse, bei denen der Spargel nicht fehlen darf, verwendet, die zuletzt mit Flusskrebsen garniert werden, gerät es zur Köstlichkeit. Hat der Gast großen Hunger, wird er die „Fettbemme", eine Schmalzstulle, mit Gurken bestellen. Zum Nachtisch sind Quarkkeulchen oder Eierschecke nachgefragt, über deren Höhe Leipziger und Dresdner heftig streiten können. Natürlich sollte der Gast unbedingt zum Nachtisch oder in den Cafés die Leipziger Lerchen probieren, mit denen sich schon Giacomo Casanova in Leipzig „stärkte" und die ihm immerhin einen Eintrag in seinen Lebenserinnerungen wert waren. Er aß sie noch als gebackenen Singvogel. Lesen Sie bei uns nach, wie es zur heutigen Kreation des kleinen Mürbeteiggebäckes kam.
Und, was trinkt der Leipziger? Unbedingt: „Mir dringk erschd ma ä Gaffe."
Die in und um Leipzig gebrauten Biere können es mit der Konkurrenz durchaus aufnehmen.
Eine Spezialität, die es nur in Leipzig gibt, wird ausgeschenkt, die Gose. Ein obergäriges Bier, das säuerlich schmeckt und mit einem Schuss süßen Sirup erfrischend sein kann. Goethe hat es probiert und der Verleger Anton Kippenberg auch. Der war bekannt für seine Schüttelreime:
Wie Gold im Glas die Gose gleißt,
als glüh und gär und glose Geist.